30.1.2025 – Mehr als vier Fünftel der Österreicher wollen in den kommenden Monaten Instrumente wie Sparbuch, Bausparvertrag und Wertpapiere nutzen, jeweils rund ein Drittel in Lebensversicherung und Pensionsvorsorge einzahlen, besagt eine Umfrage der Erste Bank. Das geplante Anlagevolumen ist mit durchschnittlich etwa 4.000 Euro um 29 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Die Wirtschaftsaussichten sieht die Mehrheit skeptisch.
Integral hat im Auftrag der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG von 27. November bis 5. Dezember 2024 österreichweit 1.000 Personen zu ihren Spar- und Investitionsplänen „für die nächsten zwölf Monate“ gefragt.
Die Teilnehmer konnten angeben, ob sie in eine oder auch mehrere von neun abgefragten Spar- und Anlageformen – egal, ob eine bereits bestehende oder eine neue – einzahlen wollen. Ergebnis: 83,5 Prozent haben entsprechende Investments vor.
Der Anteil jener, die sparen und anlegen wollen, ist tendenziell bei Jüngeren, bei Menschen mit höherem Bildungsabschluss und bei höheren Einkommen größer (siehe Grafik).
Die in der Umfrage meistgenannte Spar- und Anlageform ist mit 61 Prozent das Sparbuch bzw. die Sparkarte. Im Vergleich zu einem Jahr davor ist der Wert konstant geblieben. Dahinter folgt der Bausparvertrag (–2 Punkte).
Die Lebensversicherung legt mit 34 Prozent (+2 Punkte) geringfügig zu, die Pensionsvorsorge verliert mit 30 Prozent (–2 Punkte) im selben Ausmaß.
In Wertpapiere – also Fonds, Aktien und Anleihen – wollen 38 Prozent investieren. Das ist im Jahresvergleich ein größeres Plus in Höhe von sechs Punkten, mit Zuwächsen in allen drei Teilbereichen (siehe Grafik).
Das Veranlagungsvolumen wird im Schnitt mit etwa 4.000 Euro angegeben. Das ist deutlich weniger also die rund 5.600 Euro, die vor einem Jahr genannt wurden. Die Höhe der geplanten Veranlagung ist allerdings ein über die Quartale durchaus volatiler Wert, wie frühere „Spar- und Kreditprognosen“ zeigen.
Investitionen im Sinne größerer Anschaffungen – wie zum Beispiel Auto, Wohnung oder Einrichtung – haben 36 Prozent aller Befragten geplant. Ein Jahr zuvor äußerten 33 Prozent Absichten dieser Art.
Die allermeisten wollen für die Finanzierung eigene Ersparnisse (–2 Punkte) verwenden. Auf einen Bankkredit oder ein Bauspardarlehen wollen 13 Prozent (+2 Punkte) zurückgreifen. Etwa jeder Siebte beabsichtigt, andere Wege zu nutzen: privat Geld ausleihen, Finanzierung durch Menschen im persönlichen Umfeld, sonstige Finanzierungsarten.
Die geplante Kreditsumme ist mit durchschnittlich zirka 153.000 Euro um fast die Hälfte höher als ein Jahr zuvor (105.000, +46 Prozent).
Auch eine „saisonale Frage“ haben Erste und Integral gestellt: „Glauben Sie, dass sich 2025 die österreichische Wirtschaft erholt?“ Die große Mehrheit ist skeptisch; 74 Prozent sagen: „Nein.“ Nur 23 sind optimistisch. Drei Prozent antworteten: „Ich weiß nicht.“
Erste-CEO Gerda Holzinger-Burgstaller zeigt sich von der Zurückhaltung nicht überrascht: „Die letzten Jahre haben das Stimmungsbild der Österreicherinnen und Österreicher geprägt.“ Das schlage sich in den Umfrageergebnissen nieder.
„Die Talsohle“ scheine aber durchschritten, „und wir erwarten für heuer wieder eine Rückkehr zu einer leicht positiven BIP-Entwicklung“. Für 2025 prognostiziert Erste Group Research ein BIP-Wachstum um +0,6 Prozent, für 2026 ein Plus von 0,9 Prozent.
Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.
Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.
Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.
Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.
Ihre Vorteile