23.4.2025 – Jährlich müssen laut KFV im Durchschnitt rund 16.200 Personen nach einem Gartenunfall im Krankenhaus behandelt werden. Die meisten Verletzungen entstehen durch Stürze, jeder neunte hat mit schweren Lasten zu tun, sieben Prozent mit motorisierten Geräten. Unfälle mit letzteren können besonders folgenschwer sein.
In Österreichs Gärten geht es, scheint ’s, nicht immer nur idyllisch zu: Nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) verletzen sich pro Jahr rund 16.200 Menschen bei der Gartenarbeit so schwer, dass sie ins Spital müssen. Besonders betroffen seien ältere Menschen: 72 Prozent der Verletzten gehören zu dieser Gruppe.
Die meisten Unfälle passieren laut KFV durch Ablenkung, Hektik oder mangelnde Konzentration. Die daraus resultierenden Verletzungen reichen von Sehnen- und Muskelverletzungen (9 Prozent) über offene Wunden (34 Prozent) bis hin zu Knochenbrüchen (44 Prozent).
Am häufigsten seien Hände und Finger betroffen (29 Prozent), danach folgen Rippen und Schultern (9 Prozent).
Die Mehrheit der unglücklichen Ereignisse sind Sturzunfälle (57 Prozent). „Besonders folgenschwer sind Stürze aus der Höhe. Sie machen rund zwölf Prozent aller Sturzunfälle bei der Gartenarbeit aus und passieren vor allem, weil Leitern nicht rutschfest an Hauswände, Obstbäume oder andere Objekte angelehnt wurden“, so das KFV.
Wenn eine Leiter auf unebenem Boden steht, wird sie mit zunehmender Höhe immer instabiler, gibt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV, zu bedenken: „Bereits ein Zentimeter Schieflage kann ausreichen, um sie ins Kippen zu bringen.“ Fester Stand und richtiger Anstellwinkel der Leiter seien deshalb wichtig.
Die häufigsten Ursachen seien aber „die Klassiker“, etwa Stolpern über Gartenschläuche, geschnittene Äste oder Gartengeräte. „So banal es auch klingt, aber achten Sie daher immer darauf, dass ihr Arbeitsfeld frei von Stolperfallen ist“, betont Trauner-Karner.
Der Umgang mit schweren Gegenständen ist für 11 Prozent aller Unfälle bei der Gartenarbeit verantwortlich. Vor allem Überlastungen seien ein typisches Unfallmuster. Beispiel: das Tragen von Säcken mit Blumenerde, von Holzplatten oder Pflastersteinen.
„Gerade wer ‚nur schnell etwas tragen‘ möchte, denkt oft nicht an die richtige Hebetechnik oder holt sich keine Unterstützung. Häufige Folgen sind schmerzhafte Muskelzerrungen oder sogar Bandscheibenprobleme“, so Trauner-Karner.
Motorisierte Geräte wie Rasenmäher oder Motorsägen sind in 7 Prozent aller Verletzungen involviert. Besonders gefährlich wird es, wenn Arbeiten ohne Schutzausrüstung durchgeführt oder Geräte bei eingestecktem Netzstecker gereinigt werden.
Weil Unfälle mit motorisierten Geräten besonders folgenschwer sein können, rät das KFV zu sorgfältiger Handhabung und Schutzausrüstung wie schnittfesten Handschuhe, festem Schuhwerk und Gesichtsschutz. Gerade letzteres werde nämlich oft vernachlässigt: Laut KFV-Daten trugen 84 Prozent der Verunfallten zum Unfallzeitpunkt keine Schutzkleidung.
Und: Geräte nie im laufenden Betrieb reinigen oder warten – vorher den Stecker ziehen.
Für Kinder könne selbst ein Mähroboter gefährlich werden, wenn elektronische Sensoren nicht richtig reagieren. Solche Unfälle seien zwar relativ selten, aber falls doch einmal ein Fuß oder eine Hand eines Kindes ins Mähwerk gerate, „drohen schwerste Verletzungen“, warnt das KFV.
Trauner-Karner rät folglich, Rasenroboter nie unbeaufsichtigt fahren zu lassen, vor allem dann nicht, wenn Kinder oder Tiere im Garten sind. „Hochwertige, zertifizierte Geräte, welche die Sicherheitsstandards erfüllen, verringern zudem das Risiko.“
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