25.4.2025 – Rund vier von zehn Autos sind voll-, etwa halb so viele teilkaskoversichert, geht aus einer Umfrage der Wiener Städtischen hervor. Angesichts der Naturgefahrenprognosen rät der Versicherer zu einer entsprechenden Deckung. Die meisten halten sich für gute oder sehr gute Lenker und sitzen im Schnitt pro Tag maximal 50 Kilometer im Auto. Elektroautos sind in der Anschaffung gefragt, dürfen für die deutliche Mehrheit aber nicht mehr als 30.000 Euro kosten – für einen großen Teil auch nicht mehr als 20.000.
Das Auto genießt bei den Österreichern einen hohen Stellenwert. Das bestätigt die dritte „Kfz-Umfrage“ der Wiener Städtischen Versicherung AG. Gallup hat sie von 13. bis 25. Februar unter 1.000 Personen, repräsentativ für die österreichischen Bevölkerung, durchgeführt. Am Donnerstag wurden Ergebnisse daraus präsentiert.
Auf einer fünfstufigen Skala entscheiden sich bei der Frage nach dem Stellenwert des Fahrzeugs 37 Prozent für die „1“, weitere 27 Prozent für die „2“, insgesamt setzen ihn also zwei Drittel als hoch an. Im urbanen Bereich ist der Anteil mit 56 Prozent etwas niedriger, im ländlichen etwas höher (72 Prozent).
Rund zwei Drittel (65 Prozent) haben ein eigenes, auf sie angemeldetes Auto. Ein Viertel (23 Prozent) greift auf das Auto des Partners, von Angehörigen oder von Freunden zurück. 13 Prozent nutzen kein Auto und haben das auch in nächster Zeit nicht vor.
84 Prozent der Autofahrer schätzen ihr lenkerisches Können übrigens, wieder nach der Schulnotenskala, als sehr gut (32 Prozent) oder gut (52 Prozent) ein. Am ausgeprägtesten ist das Vertrauen in die eigenen Fahrkünste bei den 31- bis 50-Jährigen: 87 Prozent geben sich einen Einser oder Zweier.
Vorstandsdirektorin Doris Wendler interpretiert das als Ausdruck von „Routine, Erfahrung und subjektiver Sicherheit“.
Tatsächlich nutzen 40 Prozent das Auto (fast) täglich, weitere 38 Prozent mehrmals die Woche. 14 Prozent steuern es zumindest mehrmals im Monat. Auch hier wieder die regionale Unterscheidung: Im ländlichen Raum sitzen 88 Prozent (fast) täglich oder mehrmals pro Woche am Lenkrad, im städtischen 78 Prozent.
Die tägliche Kilometerleistung ist in vielen Fällen überschaubar: Jeder Zweite (50 Prozent) fährt im Durchschnitt bis zu 25 Kilometer am Tag, weitere 35 Prozent 26 bis 50 Kilometer. Auffällig: Bei Männern fahren nur 42 Prozent Kurzstrecken (bis 25 Kilometer), bei den Frauen sind es mit 59 Prozent deutlich mehr.
In puncto Versicherung zeigt sich, dass zwei von drei Fahrzeugen kaskoversichert sind: 42 Prozent mit einer Voll-, 24 Prozent mit einer Teilkaskoversicherung. Bei den Männern sind die Anteile speziell in der Vollkasko höher als bei den Frauen.
Wendler legt nahe, über den Abschluss eines Kaskoschutzes nachzudenken, falls ein solcher noch fehlt. Denn es sei davon auszugehen, dass umweltbedingte Risiken in Zukunft häufiger schlagend werden. Beispielsweise habe der Kaskoschutz beim Hochwasser im September 2024 vielfach für Schadenersatz gesorgt.
Wie wichtig ist den Befragten im Zusammenhang mit dem Autofahren der Umweltgedanke? 23 Prozent sagen – wieder auf der fünfstufigen Skala – „sehr wichtig“ (1), 29 Prozent wichtig (2). Weitere 32 Prozent räumen ihm mittlere Relevanz ein.
Bei den 17- bis 30-Jährigen spielt er eine etwas größere Rolle als in anderen Altersgruppen – allerdings nur in Maßen: 27 Prozent halten ihn für sehr wichtig, 31 Prozent für wichtig.
Hat die Streichung des Klimabonus Einfluss auf das Mobilitätsverhalten? 52 Prozent sagen „Ja“, besonders in der Altersgruppe der 17- bis 30-Jährigen (73 Prozent). Die häufigsten Ausweichoptionen sind Zu-Fuß-Gehen und die Nutzung von Fahrrad, E-Bike, Scooter. Ein Drittel will als Reaktion öfter öffentlich fahren, ein Fünftel auf ein Elektro- oder Hybridauto umsteigen.
Letzteres passt grundsätzlich insofern „in den Trend“, also der Elektromotor jener Antrieb ist, der beim Autokauf am relativ häufigsten in Erwägung gezogen wird (37 Prozent). Benziner und Hybride folgen mit 27 bzw. 22 Prozent, Diesel mit 11 Prozent, und Wasserstoff ist für 3 Prozent die bevorzugte Kraftquelle.
Wendler gibt allerdings zu bedenken: Die Umfrage wurde durchgeführt, noch bevor die Ausweitung der motorbezogenen Versicherungssteuer auf E-Autos bekanntgegeben wurde. Das könnte den Zug zum E-Auto bremsen, zumal Vergünstigungen eines der Motive für den Kauf solcher Fahrzeuge sind.
Ein weiterer Aspekt beim Kauf eines Elektroautos ist, Stichwort Akku, seine Reichweite. Fünf Prozent begnügen sich dabei mit bis zu 200 Kilometern, 25 Prozent wünschen sich, 201 bis 300 Kilometer aus einer „Füllung“ herausholen zu können; 20 Prozent erwarten sich 301 bis 400 Kilometer.
Obwohl, siehe oben, die Kurzstreckennutzung dominiert, wollen demnach 50 Prozent mehr als 400 Kilometer „am Stück“ fahren können. Hier gehe es auch um Spontaneität, meint Wendler: Man möchte sich unter Umständen spontan für eine längere Fahrt entscheiden können, ohne eine längere Pause einlegen zu müssen.
Was die preislichen Präferenzen eines E-Autos betrifft, würden 41 Prozent bis zu 20.000 Euro ausgeben, weitere 35 Prozent bis zu 30.000 Euro gehen. Das restliche Viertel kann sich höhere Preise vorstellen.
Auch hinsichtlich des Produktionsorts gibt es Präferenzen: 20 Prozent würden „auf jeden Fall“, 53 Prozent „eher“ ein in Europa produziertes E-Auto bevorzugen.
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