Zwischen Lebens- und Sachprovisionen unterscheiden

25.6.2012 – Ja, in der Lebensversicherung sollte das System drastisch verändert werden. Hier wird es, um für den Konsumenten venünftige Regelungen zu bekommen, aber auch einen gewissen Schutz vor zu neuumsatzorientierten Vertrieben sicherzustellen, bei Lebensprovisionen zu einer Umstellung kommen müssen. Idealerweise auf gesetzlich verpflichtend, laufende Auszahlung auf die derzeitigen 5 Jahre Stornohaftung.

WERBUNG

Dies stellt zumindest sicher, dass unseriöse Vertriebe nicht ständig ihre Kunden umstellen auf ein „viel besseres“ neues Produkt. Der Anreiz für jene, die nur auf kurfristigen Profit aus sind, wäre damit zumindest ein Wenig eingedämmt.

Hier ist aber sicherzustellen, dass es dann nicht auf Umwegen über die hier genannten „Kredite“ erst wieder zu kopflastigen Provisionen kommt. Nur wenn es hier ein echtes Verbot gibt, kann sich unsere Branche von schwarzen Schafen, die es ja gibt, reinigen.

In der Sachversicherung wiederum wäre es höchste Zeit, auf international übliche Werte von ca. 25 Prozent laufend zu gehen und die Abschluss-Folge-Courtagen auslaufen zu lassen. Gerade jene Kollegen, die in den nächsten Jahren verkaufen wollen, würden gut daran tun, alles umzustellen, da die Stornogefahr für den Käufer dann wesentlich verringert ist und sich bessere Preise erzielen lassen.

Zu den Zusatzhonoraren kann ich nur immer wieder betonen, dass wenn man sein Unternehmen ordentlich führt, es sich mit unseren Courtagen ganz gut leben lässt und sich ein zusätzliches Honorar zwar sicher sehr nett im Börsel des jeweiligen Vermittlers macht, der Klient aber nicht bessergestellt ist, da der gesetzliche Auftrag eindeutig ist!

Zu jenen, die meinen, das ganze System solle auf reine Honorarbasis umgestellt werden, empfehle ich den Blick nach Norden, wo es ein massives Maklersterben gab, und dies war eindeutig zum Nachteil der Versicherungskunden, da diese nun schutzlos der Laune der Konzerne ausgesetzt sind.

Walter Monschein, Leiter Arbeitskreis Recht in NÖ

w.monschein@aris.at

zum Artikel: „Verdrängt das Honorar die Provision?”.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

weitere Leserbriefe
25.6.2012 – Manfred Taudes zum Artikel „Verdrängt das Honorar die Provision?” mehr ...
 
25.6.2012 – Friedrich-Karl Ludwig MAS zum Artikel „Verdrängt das Honorar die Provision?” mehr ...