Zurück in die Steinzeit!

8.2.2012 – Ohne auf die Details der Urteilsbegründung zum Verlauf des Beratungsgespräches einzugehen – ich war so wenig dabei wie die Richter –, ist eines bemerkenswert. Die Gerichte urteilen zunehmend nach „Bedarf“. Kunde ist ungebildet, versteht den Unterschied zwischen Bausparvertrag und Aktien nicht – Berater verurteilt, Protokoll hin oder her. Der Konsument braucht sich nur blöd genug darstellen und schon gilt keine Unterschrift mehr.

WERBUNG

Wie ist denn das nun mit den Kursverlusten bei Anleihen – zum Beispiel griechischen? Wurde da ausreichend auf die mögliche Insolvenz hingewiesen? Werden die x-tausenden Jeeps in Wien „richtig“ beraten? Wer braucht solche Rangerautos nach realen Kriterien wirklich, kann man das auch rückabwicklen, sobald man erkennt, wie viel Sprit das Vehikel braucht und wie teuer die Reparaturen sind?

Wenn unsere Kinder in den Schulen keinerlei Wissen über den Alltag erhalten und die Konsumenten per se für unfähig für kaufmännische Entscheidungen erklärt werden, dann schaut es um das Land duster aus – nicht nur für die Unternehmer, die sind halt die, die als Erste „drankommen“, aber letztlich ruiniert man mit dieser Einstellung der Gerichte und der Öffentlichkeit jedwede wirtschaftliche Initiative.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Der Horizont des Anlegers und die Pflicht des Beraters”.