Zu drastisch argumentiert

19.2.2013 – Das Argument der Ärztekammer, dass es bei einer Nullrunde zu einem inflationsbedingten realen Einkommensverlust kommen würde, ist grundsätzlich richtig. Allerdings sollte die Ärztetekammer sich glücklich schätzen, dass es die privaten Krankenzusatzversicherungen gibt, denn mit den Honoraren der Krankenkassen könnten viele Arztpraxen gar nicht existieren.

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Daher finde ich die Argumentation etwas zu drastisch dargestellt, da in vielen anderen Branchen schon über einen längeren Zeitraum die Lohnerhöhungen (wenn überhaupt) unterhalb der Inflation stattfinden und deren Lohnniveau gerade mal reicht, um eine vierköpfige Familie halbwegs über die Runden zu bringen.

Die privaten Krankenversicherer stehen im Unterschied zu den Krankenkassen im Wettbewerb, und damit die Prämien nicht ins Unerschwingliche steigen, müssen diese auch darauf achten, dass die Kosten so gering wie möglich gehalten werden, da ansonsten die Kosten an den Versicherungsnehmer weitergegeben werden würden.

Dies wiederum würde dazu führen, dass sich immer weniger Personen einne private Krankenzusatzversicherung leisten könnten und respektive es dann langfristig auch zu einem Einkommensverlust bei den Ärzten käme, der deutlich unter der Inflation leigen würde.

Ich stelle nun die Frage, ist es nicht sinnvoller einmal auf einen kleinen Prozentsatz zu verzichten und dafür ein deutlich höheres Einkommen zu gewährleisten? Klar ist, dass die Ärztekammer nicht jedes Jahr auf eine Anpassung verzichten kann und bei Einlenken in den laufenden Verhandlungen der Ärztekammer garantiert werden muss, dass dieses Entgegenkommen in Zukunft nicht als Standard gewertet wird.

Auf jeden Fall darf die Reduktion der bestehenden Vereinbarung der Honorare von der Ärztekammer nicht akzeptiert werden, weil dies auch in keiner anderen Berufsgruppe möglich/rechtens wäre.

Wichtig in dieser Causa ist, dass auf keinen Fall der Versicherungsnehmer der Leidtragende ist und dadurch die direkte Verrechnung mit dem Versicherer nicht gewährleistet ist.

Johann Nowak

hansnowak@inode.at

zum Artikel: „Privatkrankenversicherten droht Ungemach”.

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