Zeit für eine Schubumkehr

25.4.2018 – Datenschutz ist eine feine Sache – wenn er nicht durch Bürokratisierung zerstört wird. Und genau das geschieht mit der DSGVO, der wohl schlimmsten Verordnung der EU-Geschichte.

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Anstatt die Software-Hersteller zu verpflichten, mit ihren Programmen gleichzeitig die Verschlüsselung anzubieten (E-Mail, Server, Festplatten, Handys etc.), somit die Angelegenheit in die Hände von (wenigen) Profis zu legen, wurden nicht nur Großkonzerne, sondern auch und vor allem Klein- und Kleinstunternehmer und Vereine millionenfach (als Laien, bestenfalls als Dilettanten) damit betraut, sich außerhalb ihres normalen Betätigungsfeld zu IT-Spezialisten zu machen.

Und inhaltlich hat wohl niemand bedacht, daß Unternehmen sich im Fall des Falles aufgrund einer fragwürdigen Beweislastumkehr (die würde ich schon aus Fairness-Gründen nur für Konzerne gelten lassen) freibeweisen müssen, somit die nach dem Löschungsersuchen notwendige Aufbewahrungsfrist 30 Jahre +1 nach Beendigung des letzten mit dem Kunden abgeschlossenen Vertrages (nicht: Ende des Kundenverhältnisses!) sein muss.

Das ist wohl kein Problem, die dokumentarische Bürokratie dazu jedoch ein erhebliches. Alles in allem läßt sich feststellen, daß komplexe System wie die Europäischen Bürokratien komplexe Regeln schaffen, die stark dazu tendieren, staatliche Aufgaben auf die Bürger, vor allem auf die Unternehmer abzuwälzen.

Die enormen Abgaben, die wir zu leisten haben, kommen in immer größerem Ausmaß diesen Bürokratien zugute, während wir uns mit immer mehr berufsfremden Dingen beschäftigen müssen. Da wird es Zeit für eine Schubumkehr!

Christoph Ledel

cml@gmx.at

zum Artikel: „Eine missglückte Regulierung”.

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