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Wunderwuzzis gibt es nicht

10.4.2009 – Seit Jahrzehnten sehen wir uns immer stärkerer Spezialisierung in allen Lebensbereichen gegenüber. Ärzte, Wirtschaftstreuhänder, Architekten, Anwälte – sie alle müssen sich auf Fachbereiche konzentrieren, um den Marktansprüchen genügen zu können. Daher ist es auch völlig unmöglich, in der Finanzbranche den Alleskönner zu finden, schon gar nicht am Bankschalter.

Ebenso abzulehnen ist, dass Kontrollstellen wie Arbeiterkammer oder Verein für Konsumenteninformation vorliegende Problemfälle dazu benutzen, um ein Monopol auf die Beurteilung von Finanzprodukten für sich zu reklamieren. Abgesehen von der rechtlichen Problematik und den faktischen Fähigkeiten stellt sich die Frage, ob die AK beim nächsten ärztlichen Kunstfehler dann auch eine AK-Ambulanz einrichtet, oder bei Beschwerden über eine Kfz-Reparatur staatliche Werkstätten entstehen.

Kritik und Kontrolle ist gut und notwendig, wenn aber die Kontrolleure zu Richtern und Produzenten werden muss man wohl fragen, wer diese dann kontrolliert? Wohin es führt, wenn der angestammte Bereich verlassen wird, hat der Konsum Österreich vorgezeigt. Das Handelsunternehmen meinte schließlich, alles selbst erzeugen zu können: Brot, Fleisch, Nudeln – schließlich gab es mehr als 170 „Eigenmittelbetriebe“. Das Ergebnis ist bekannt.

Produzentenkontrolle und Produktbeurteilung wären Aufgabe der Finanzmarktaufsicht – die wird fürstlich dafür bezahlt. Wofür eigentlich? Doch nicht dafür, dass sie am 27.10.2008 aus der Amtshaftung entlassen wurde?

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „AK will unabhängige Finanzberatung installieren”.

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