Woher die Einsicht?

29.9.2020 – Vorweg – ich finde es absolut begrüßenswert, dass IDD & Co einer Evaluierung unterzogen werden. Spannend wäre zu erfahren, woher diese Einsicht nun kommt, denn die Standesvertretungen haben praktisch zu allen nun angedachten „Verbesserungen” schon vor Jahren entsprechende Stellungnahmen abgegeben.

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Ein wenig beängstigend ist wohl der Satz, die „Kleinanleger vor der Komplexität von Finanzprodukten” schützen zu müssen. Wer hat denn die Finanzprodukte so komplex gemacht? Und wieso liegt der Fokus nicht darauf, diese so genannten Kleinanleger mittels Finanzbildung so vorzubereiten, dass sie komplexe Produkte verstehen?

Wir leben nun einmal in einer komplexen Welt, und ihr Zustand wird eher komplexer denn einfacher. Oder ist die Lösung ein einfaches gut verzinstes Sparbuch bei einer pannonischen kaufmännischen Bank? Das war ja – wie es scheint – sogar für ÖNB, Wirtschaftsprüfer und FMA zu komplex. Oder zu einfach?

Kurze Laufzeit wenig Zinsen, lange Laufzeit hohe Zinsen – das war einmal und wird wohl nicht mehr kommen. Aber den Menschen einen durchschnittlichen Zins klarzumachen und zu „vermitteln”, dass höhere Erträge womöglich gar mit höherem Risiko erkauft sein könnten, das müsste doch möglich sein?

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Brüssel denkt an Änderungen im Versicherungsvertrieb”.

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