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Wie ein Klassenlos

10.11.2009 – Interessant, dieser Einsatz für den „mündigen Bürger“ und die Wahlfreiheit für riskante Anlageformen bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge. Leider zeigt sich, dass die meisten derartigen Modelle nur auf dem Papier gut aussehen. Die werbemäßige Aufmachung und die Darstellung der theoretisch erzielbaren Rendite sind toll, doch werden dabei die Hintertüren, wie sich die Rendite dann tatsächlich berechnet, wer und was alles darauf Einfluss hat, die in dem Produkt enthaltenen Provisonen und Kickbacks, wer gegebenenfalls Garantiegeber ist und dass der Anleger dessen Insolvenzrisiko trägt etc. bestenfalls teilweise und – im Vergleich zu den unverbindlichen Chancen – nur sehr rudimentär angegeben.

Die meisten Angebote verhalten sich wie ein Klassenlos: Theoretisch kann man natürlich den Hauptgewinn haben, doch praktisch muss man schon froh sein, wenn man mehr als den garantierten Mindestbetrag bekommt und der Garantiegeber bis dahin nicht insolvent wird. Mir ist schon bewusst, dass die Finanzindustrie ein anderes Interesse als die Kunden hat, doch soll der Staat nicht Spekulation, die überwiegend nicht zum Vorteil der kleinen Anleger gereicht (sonst wären ja schon alle Millionäre geworden), nicht auch noch durch staatliche Prämien fördern, denn dann könnte der Staat genauso gut mit ähnlichen Chancen und Risiken Prämien für Lotteriespiele, Casinobesuche und Sportwetten geben, denn da hat der Spieler wohl ähnliche Gewinnchancen.

Christian Fahlbeck

christian_f@rocketmail.com

zum Leserbrief: „Ideologisch motiviert”.

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