Wenn von der Provision nur ein Butterbrot bleibt

4.7.2012 – Wenn Kommissar Barnier meint, mit dieser „vollständigen Offenlegung der Provsion bzw. deren Verbot für unabhängige Berater“ (auch) die eine Million Vermittler zu schützen, dann muss man sich fragen, ob dies Spott und Hohn darstellen soll oder ob seine Beamten und er selbst das wirklich glauben. Letzteres wäre/ist die wahre Katastrophe.

WERBUNG

Anscheinend verstehen die Herrschaften den Unterschied zwischen einer Bruttohandelsspanne, welche alle Kosten abdecken soll (und häufig sogar quersubventioniert werden muss), und „Gewinn“ nicht.

In Zukunft wird der Vermittler dann wohl dem (präsumtiven) Kunden zu erklären versuchen müssen, dass ihm von dem vordergründig so „riesigen“ Provisonsbetrag nach Abzug von Büro, Lohnkosten, Sozialversicherung, Auto, Versicherung, SV-Beitrag etc. eh nur ein kleines Butterbrot bleibt.

Wie wird der Kunde reagieren? a) es nicht glauben b) verhandeln, um die Courtage zu drücken, c) sich entsetzt abwenden, weil er nicht glauben kann/will, dass ein guter Berater um so wenig Geld arbeitet d) und nach einer Stunde Diskussion hat man dann vielleicht 15 Minuten Zeit für das eigentliche Anliegen des Kunden.

Dennoch bleiben Fragen, die sich die Branche selbst stellen muss:

  1. Was ist alles passiert, dass man meint, derart „eingreifen“ zu müssen?
  2. Wie können wir den Entscheidungsträgern die tatsächliche Lage „vermitteln“?
  3. Wer sind die wahren „Treiber“ dieser Entwicklung – und wer wird/würde davon provitieren?

Zur letzten Frage weiß ich einen Teil der Antwort – die Konsumenten werden jedenfalls verlieren!

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorer@verag.at

zum Artikel: „Entwurf für neue Vermittlungs-Richtlinie liegt vor”.

Leserbriefe zum Leserbrief:

+Franz Hasenberger - Was (nicht) offenzulegen wäre, liegt klar auf der Hand. mehr ...

Johann Nowak - Es kann schnell auch Agenten treffen. mehr ...

+Franz Hasenberger - Was (nicht) offenzulegen wäre, liegt klar auf der Hand. mehr ...

Marcel Mittendorfer - Provision ist nicht Gewinn. mehr ...

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

weitere Leserbriefe
4.7.2012 – Johann Nowak zum Artikel „Entwurf für neue Vermittlungs-Richtlinie liegt vor” mehr ...
 
4.7.2012 – Hans Lungenschmid zum Artikel „Entwurf für neue Vermittlungs-Richtlinie liegt vor” mehr ...