Wenn, dann für alle

21.9.2009 – Transparenz – ja aber bitte für alle! Der Gedanke gefällt mir grundsätzlich. Diesen aber ausschließlich in der Versicherungsbranche anzuwenden, halte ich für kontraproduktiv. Ergebnis wären teurere Prämien, weniger Konkurrenz und ein kaputter Mark. Wer Beispiele der Auswirkung sucht, blicke in den Norden Europas: Markt kaputt, wenige Versicherer, höhere Prämien, schlechtere Deckung, keine unabhängige Betreuung.

Das kann man durchaus machen, aber dann bitteschön für den gesamten Markt, es sei denn man möchte einer Branche so schaden, dass sich diese „totläuft“. Warum soll ein Reifenhändler oder ein Eisverkäufer seine Kalkulation nicht offen legen müssen, wenn die dahinterstehende Begründung (Transparenz) wirklich das marktrelevante Handlungsmotiv wäre? Dies als erstes in der Versicherungsbrache zu veranlassen, brächte nur den Versicherungen den Vorteil, dass lästige und vergleichende Makler über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden. Auch ok, mögen viel denken: Viel Spaß mit dem dann herrschenden Prämienniveau! Einen funktionierenden Markt ohne Not kaputt machen, wäre die unausweichliche Folge dieser Maßnahme.

Andreas Baumgartner

tbs.baumgartner@aon.at

zum Artikel: „Hat die Provision Zukunft?”.