Wenig professioneller Schnellschuss

29.6.2011 – Mehr als ein Jahr hat es nun gedauert, bis öffentliche Bewegung in die Sache kommt. Auffallend war bereits 2010, dass die überwiegende Mehrheit der „ausgestoppten PGZV“ in Bankprodukten zu finden waren, ohne dass das in den Medien seinen Niederschlag gefunden hätte. Auch jetzt werden gute und schlechte Anbieter in einen Topf geschmissen und vor allem Versicherungs- wie Bankanbieter ohne Differenzierung.

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Bei aller Wertschätzung der positiven Leistungen der Arbeiterkammern, ist die kolportierte Forderung der AKOÖ nach einer schnellen Ermöglichung einer vorzeitigen Vertragsauflösung der PGZV und Umschichtung des Kapitals etwa in das staatliche Pensionssystem ein wenig professioneller Schnellschuss, den sich nur jemand leisten kann, der keine zivilrechtliche Haftung für eine derartige „Beratung“ übernimmt.

Vorzeitige Auflösungen von Langzeitsparformen sind zusätzlich verlustreich für den Sparer. Die Investition des Restkapitals in den Verlustbetrieb Staatspension mit unverbindlichen Versprechungen über künftige Leistungen ist eine Empfehlung, bei der der Teufel mit dem Belzebub vertrieben würde.

Gebraucht wird ein ganzheitlicher „entideologisierter“ Ansatz aus Umlagepension, privater Eigenvorsorge, der steuerlich stärker geförderten betrieblichen Altersvorsorge und einem „Bonussystem“ für soziale voluntarische Leistungen an der Gesellschaft. Dazu ein öffentliches Bewusstsein über die Notwendigkeiten der langfristigen Vermögensbildung in Verbindung mit der „Vertragstreue“, die Arbeitsleistung bis zum vereinbarten Beginn der staatlichen Alterspension ab dem 67. Lebensjahr für alle Menschen gleich, zu erfüllen, mit deutlichen Anreizen für Unter- und Überschreitungen.

Für alle diese kapitalbildenden Formen muss gelten: absolute Transparenz der Funktionsweise, der Kosten, der Ertragsmechanismen, für die sich ein Kunde entscheidend kann, wie insbesondere die Durchgängigkeit und Flexibilität aller Säulen in sich verändernden Märkten.

Walter Michael Fink

office@RMF.at

zum Artikel: „Zukunftsvorsorge unter Dauerfeuer”.

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