Wem nützt Offenlegung?

30.5.2008 – Die Offenlegungsdiskussion von „Maklercourtagen“ geht am Kernproblem vorbei. Wem nützt diese irreführende Diskussion? Wem schadet sie à la longue? Warum lassen wir uns von anderen vor uns hertreiben? Warum fallen wir auf irreführende Begriffsinhalte herein? Wir brauchen Begriffstransparenz!

„Kostentransparenz“ durch Offenlegung von Maklercourtagen ist irreführend und ohne Kundennutzen. „Kostenwahrheit“ für alle Marktteilnehmer ist lebensfremd und führt sehr rasch zu einer starken Dezimierung des Maklers zum Schaden des Wirtschaftsstandortes Österreich und der EU.

Die Sektorenuntersuchung der EU zur „business insurance“ ist teilweise erschreckend oberflächlich. Zivilrechtliche Unterschiede der Beraterformen werden negiert.

Wer ist also „Nutznießer“? Versicherer nicht. Sie werden durch den Wettbewerb und Aufsicht zur permanent verstärkten „Produkt / Leistungstransparenz“ gezwungen. Konsumentschutz? Nein.

Verlierer ist vor allem die Masse der Kunden. Gewinner sind Investoren, die große Beratereinheiten forcieren, um Geld ertragreich anzulegen um Marktmacht auf Anbieter/Beraterseite auszuüben. Ziel der Offenlegung ist der rasche „Branchenumbau“ auf Kosten kleiner Makler, kleiner Versicherer und Kunden.

Aus- und Weiterbildungsoffensive und -transparenz ermöglicht einen sanften Übergang zum Nutzen aller. Die sinnvollen Forderungen: EU-weit harmonisierte Qualitätsstandards, Rechtsklarheit der Beraterformen, Umsatztransparenz, keine Einkommenstransparenz, freie Kooperation.der Makler.

Mag. Walter Michael Fink

walter.fink@RMF.at

zum Artikel: „Offenlegung der Provisionen frühestens 2011”.