Von Land zu Land unterschiedlich

24.5.2013 – Wer eine Reise auch in den EU/EWR-Raum plant, tut gut daran, sich über die tatsächlichen Leistungen der E-Card konkret zu informieren. Die Information auf der Website des österreichischen Aussenamts ist in der Praxis keine wirklich verlässliche Quelle.

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Grundsätzlich besteht innerhalb des EU / EWR-Raumes ein Abkommen, das die österreichische e-card anerkennt. Die tatsächliche Umsetzung ist in den einzelnen Ländern dennoch ganz unterschiedlich.

In Deutschland etwa sind niedergelassene Ärzte gesetzlich verpflichtet, auf Anfrage des Patienten Auskunft zu geben, mit welcher Kasse die Verrechnung erfolgt. Die Kostentragung erfolgt dann über die deutsche Kasse direkt mit der österreichischen Kasse zum Tarif in Deutschland in voller Höhe.

Völlig anders etwa in Lettland. Das Außenamt in Wien informiert zwar ident wie für Deutschland auf der Website wie auch auf telefonische Anfrage, dass „... ein Sozialversicherungsabkommen mit Österreich besteht. Die E-Card der österreichischen Sozialversicherungsträger enthält auch die im EU/EWR-Raum und der Schweiz gültige europäische Krankenversicherungskarte (EKVK).“

Laut Auskunft der österreichischen Botschaft in Riga kennen Ärzte in Lettland die österreichische E-Card jedoch nicht! Der Patient muss, wie dort üblich, eine Ordinationsgebühr zahlen und die Leistung mit Rechnung vor Ort begleichen. Ohne Ordinationsgebühr ist die Rechnung höher. In Österreich erhält der Patient dann die nach unseren Tarifen anerkannten Kosten mit maximal 80% ersetzt.

Bei den Rückholunkosten ist die Information unseres Außenamts korrekt. Es wird eine private Vorsorge empfohlen. Das ist bei jeder Reise zu empfehlen. Ein Verlass auf Kostenersatz aus der Kreditkarte ist vor der Reise dringend zu prüfen.

Beispiel: Auf der wunderschönen sonnigen Adria-Insel Hvar, einem internationalen „Top-Ten-Hotspot“, nur eine gute Flug- plus Schiffsstunde von Wien entfernt, schließt die einzige Röntgenstation um 17 Uhr. Es gibt keinen Rettungshubschrauber auf der Insel. Mit Vorsorge ist ein Urlaub auf Hvar sehr zu empfehlen. Wer auf Reisen für seine Gesundheit auf der sicheren Seite sein will, macht sich vorher mit aller Vorsicht schlau oder fragt den auf Reiserisiken spezialisierten Versicherungsmakler.

Walter Michael Fink

w.fink@unabhaengigeswirtschaftsforum.at

zum Artikel: „Wie die Österreicher zur Reiseversicherung stehen”.

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