Versicherungssparten zeitgemäß neu ordnen

8.6.2012 – Die Spartenentwicklung in der Versicherungsbranche hat an Bodenhaftung verloren. Das spiegelt sich auch bei den Begriffen der Beraterberufe wider. Es ist begrifflich verständlich, dass ein „Vermögensberater“ nichts mit „Finanzierung“ zu tun hat, ein Versicherungsmakler nichts mit „CPPI-Wertpapierveranlagung“ am Hut hat (aus dem englischen Sprachraum kommend: Constant Proportion Portfolio Insurance). Noch dazu in Verbindung mit einer „staatlich geförderten Zukunftsvorsorge“, wofür immer die sein soll.

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Konsumenten sind aus vielen Gründen verunsichert und widmen daher ihre Zeit überwiegend der Befriedigung durch Konsumgüter. Sie flüchten aus der eigenen Verantwortung. In Summe schaden wir uns gegenseitig. Ich bin für einen öffentlichen Dialog über zeitgemäße Versicherungssparten. Die steuerliche Wechselwirkung ist dabei eine materielle wie ideologische Hürde wie Herausforderung. Dennoch muss das Thema angegangen werden.

In Analogie des mittlerweile in den Kernforderungen teilweise umgesetzten „Beratermarkt Neu“ bin ich für einen „Versicherungsmarkt Neu“. In aller Kürze, nicht taxativ, NEU: Sachvorsorge, Gesundheitsvorsorge, Mobilitätsvorsorge, Haftungsvorsorge. Sachvorsorge: alle sachbezogenen Risiken; Gesundheitsvorsorge: alle personenbezogenen Risiken; Mobilitätsvorsorge: alle Risiken mit Fahrzeugen aller Art inkl. Reise; Haftungsvorsorge, spricht für sich, allenfalls Spezialvorsorge für nicht einordenbare Risiken. In der Gesundheitsvorsorge (zB Spital, Arzt, Pflege, Unfall, BU, Ableben) eine gleiche, sehr niedrige bis gar keine Versicherungssteuer. Die „Lebensversicherung“, die bei der FGLV nie im Zentrum stand, wandelt sich in „LS = Langzeitsparen“ (Pensionsvorsorge, BAV, langfristige Kapitalvorsorge), denn auch die klassische LV hat Wertpapiere und Immobilien als Grundlagen. All das ohne staatliche Stützung, aber frei von KEST, Spekulations- und Versicherungssteuer im Rahmen der Vorsorgebranche. Absicherungen des Sparziels erfolgen in separaten Verträgen in der Gesundheitsvorsorge. Damit wird auch die Sparrendite transparenter.

Walter Michael Fink

office@RMF.at

zum Leserbrief: „Staat soll Belastungen für Pensionsvorsorge streichen”.

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