Versicherung als Gegner?

5.11.2009 – Dieses Thema ist ja (leider) absolut nichts Neues. Das ablehnende Verhalten der Versicherer im Schadenfall ist durch die Jahrzehnte um keinen Deut besser geworden. Die einzige Möglichkeit, die man dem Kunden gar nicht genug oft empfehlen kann, ist, sich ohne Rechtsschutzversicherung auf keine sonstigen Verträge einzulassen. Das habe ich durch die vielen Jahre meiner Tätigkeit im Versicherungswesen gelernt. Aber es ist sicher in Deutschland nicht besser nur wegen des Infoblattes, da das ja sicher auch nur in Auszügen dem Kunden Wissen nahebringen wird (aber nicht zuviel, denn sonst würde er vielleicht nicht abschließen).

Man sollte nie vergessen, dass man einen Gegner (denn der Versicherer ist noch nie Ihr Freund gewesen) vor sich hat, dem im Schaden sofort nur die rechtliche Vertragsseite des Versicherungsvertrages einfällt. Und wer ist schon ein auf das jeweilige Thema spezialisierter Jurist? Wobei die Zahlungsproblematik der Versicherer sicher nicht auf Absicht oder Bösartigkeit zurückzuführen ist. Man benützt nur auch noch die letzten Buchstaben der Versicherungsbedingungen, die man selbst durch ausgefuchste Juristen errichten ließ, um eine Ablehnung durchzubringen. Und dass es interne Hinweise an Mitarbeiter in Bezug auf übergenaue Prüfung geben soll, ist sicher nur ins Reich der Märchen zu verweisen.

„Wir wollen Ihre Sorgen haben“ ist ja ein ganz besonderes Zuckerl. Wie auch der Scherz „Wir zahlen gerne“. Da gäbe es keine Versicherer mehr.

Peter Bauer

peter.bauer@cnet.at

zum Artikel: „„Rote Karte” für Versicherungen”.