Verfall der Ersatzraten in der ersten Säule

21.12.2011 – Dieser neuerliche „Ausfall“ des Herrn Blecha gegen Eigenvorsorge soll und darf nicht unwidersprochen bleiben. Sicher ist es richtig, dass sowohl die Pensionskassen wie auch die Lebensversicherungen versprochene Renditen nicht halten konnten und daher die Auszahlungen unter den prognostizierten Werten liegen.

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Zu behaupten, dass aber die einzig wirklich sichere Pension die staatliche sei, muss relativiert werden. Zwar wird es immer – auch nach meiner Einschätzung – eine staatliche Pension aus dem Umlageverfahren geben, die Höhe dieser Pension weicht aber von den Versprechungen der jeweiligen Regierungen weit stärker nach unten ab, als die Pensionen zum Beispiel der Pensionskassen gesenkt wurden.

Dabei sind allerdings nicht die bereits in Pension befindlichen Personen gemeint, sondern die künftigen Pensionisten. Auch diesen versprach man, als sie bereits im Arbeitsprozess integriert waren, 2% pro Versicherungsjahr, 2% Abschlag pro Jahr Frühpension und die Bemessung an den besten 10 Jahren.

Wer darauf vertraute und seine Lebensplanung darauf abstellte, gehört nun zu den „Angeschmierten“: So stellte die Valida in einer vor einigen Monaten veröffentlichten Studie fest, dass die zu erwartenden Pensionen der heutigen Beitragszahler – bemisst man sie an den Vorschriften von 1989 und heute – um 25 - 35% geringer ausfallen werden. Eine Veröffentlichung des WIFO spricht 2011 sogar von einer drohenden Ersatzrate (Höhe der Pension zu Einkommen) von 35%.

Also: Die staatlichen Pensionen sind, was die Liquiditätsbereitstellung anbelangt sicher, nicht aber deren Höhe. Wie erklärt Herr Blecha den heutigen Beitragszahlern (welche heute das System finanzieren), dass sie für gleiche Leistung um 30 - 50% weniger bekommen als die heutigen Pensionisten?

Peter Manhart

peter.manhart@chello.at

zum Artikel: „Blecha auf Konfrontationskurs mit Maklern”.

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