5.10.2011 – Ein katastrophales Erkenntnis. Wenn man dieser Urteilsbegründung folgt, dann muss jeder Berater gleichzeitig Anträge für Entmündigungsverfahren für seine Kunden bei sich tragen. Wenn das Gericht allen Absolventen von Pflichtschulen abspricht, ein Sparbuch von anderen Veranlagungen zu unterscheiden, dann gute Nacht Österreich.

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Anlalog zu diesem Urteil müsste jeder Sportartikelverkäufer prüfen, ob der Interessent auch mit dem Skateboard oder dem aggressiven taillierten Schi umgehen kann – das Ankreuzen beim Bindungseinstellen zählt so wenig wie ein Beratungsprotokoll. Und der Verkäufer des Ferraris? Muss der mit dem Interessenten in Zeltweg einige Runden drehen, um festzustellen, dass dieser die 400 PS auch beherrscht? Haftet der Verkäufer des Fertigteilhauses denn auch, wenn der Erwerber seine Kreditraten nicht zahlen kann?

Ich war nicht bei der Beratung dabei – der Richter aber auch nicht –, aber ein derartiges Urteil kann jedem Berater nur den kalten Schauer über den Rücken jagen.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Die Unbeschlagenheit von Kunden und ihre Folgen für Berater”.