Unverbindliche Gewinnprognosen

8.5.2009 – Der Bürger erkennt oft nicht, dass Vergleichsberechnungen, die da täglich angestellt werden, bloß der losen Orientierung dienen sollen. Nimmt sie der Bürger zu ernst, führt das leicht zu seiner Orientierungslosigkeit. Ein Satz, angeblich von Konrad Adenauer gesprochen. Gemeint hat er damals politische Versprechen zur Wirtschaftslage

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Von der heiteren Seite betrachtet, könnte man meinen, zu Verspreche(r)n in der Politik und jenen von Versicherungen lassen sich durchaus gute Gemeinsamkeiten finden. Einerseits benötigen wir Tarifvergleiche. Wie sollen wir der Beratungspflicht nachkommen, wenn von vornherein schon viele Zweifel bestehen? Trotz aller erforderlichen Prüfungen schwingt die Hoffnung für einen guten Vertragsverlauf mit. Vergleiche im nachhinein – die ich für Kunden immer wieder anstellte – brachten genau so uneinheitliche Ergebnisse. Und entwickelt sich ein Produkt einmal besonders gut lässt es der Versicherer nicht gerne zu. Zum Schutze der Risikogemeinschaft, wie es salbungsvoll begründet wird.

„Zu unserem Glück ist die Gewinnprognose nicht verbindlich", sagte mir ein Leiter der Veranlagungsabteilung vor 25 Jahren einmal. „Wir sind neu am Markt, da müssen wir schon mehr versprechen, sonst kommen wir nie ins Geschäft.“ Die höheren Gewinnprognosen wurden niemals eingehalten, aber der Versicherer hat sich am Markt etabliert.

Erfolgreich zu sein, bedeutet auch, die anderen an seinem guten Glauben teilhaben zu lassen !

Akad Vkfm Paul Veselka

p.veselka@verag.at

zum Artikel: „Ärger mit dem Leben-Ranking”.