Unerträglicher Papierwust

4.8.2016 – Wem fällt das ein? Man stelle sich einmal vor, die verlangten (vereinfachenden) Darstellungen werden auch bei Autokauf, Pharmaprodukten, Lebensmitteln oder irgendwelchen anderen Konsum- oder Investitionsgütern verlangt. Kann sich irgendwer vorstellen, wie das Leben mit dieser Fülle an Auflagen noch funktionieren soll?

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Wir regulieren uns zu Tode – das müßte doch langsam auch den Bürokraten (und ich meine das ohne negativen Ton) klar werden. Gerade beginnt man bei der Lebensmittelkennzeichnung in Gaststätten zurückzurudern. Jeder mit Unverträglichkeiten weiß, was er nicht essen soll – aber alle werden damit konfrontiert.

Versicherungsbedingungen sind etwas Komplexes. Jede Vereinfachung führt zu zusätzlichen Haftungen. Sollen doch jene, die das fordern, diese Vereinfachung auf zwei Seiten schreiben und es auch verantworten.

Es ist wirklich unerträglich, mit welchem Papierwust wir – aber auch unsere Klienten – zugemüllt werden. Der Kunde will fachkundige Beratung, die soll er bekommen. Aber keiner ist bereit, mehr als 20 Minuten für Formalismen aufzuwenden. Das, was da anrollt und schon da ist, geht sich nicht einmal mit 30 Minuten pro Produkt aus. Muß der Klient 1 Woche Urlaub nehmen, um alle seine Versicherungen EU-konform zu besprechen?

Rudolf Mittendorfer

wko@rudolfmittendorfer.at

zum Artikel: „Ein neues Produktblatt für Nicht-Lebensversicherungen”.

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