Unerträgliche Schattenboxerei

25.5.2011 – Die Stellungnahme des VVO ist absolut in Ordnung, vermeidet jedoch verständlicherweise politische Kommentare. Diese Schattenboxerei, dergemäß immer alles für alle gleich sein muss, ist unerträglich. Weder bekommen alle Österreicher die gleiche Pension, noch sind die Leistungen der jeweiligen Pflichtversicherungen gleich.

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Es wird wohl auch ein Unterschied sein, wenn ein „namhafter“ Politiker bei einem Amt ein Ansinnen deponiert oder Otto Normalverbraucher. (part of the game nennt man das manchmal.) Zu negieren, dass es im Leben keine Interventionen gibt, ist scheinheilig. Jeder Mensch versucht, für seine Familie oder seine Freunde das Bestmögliche zu erreichen, und Politiker tun das wohl auch oder tun zumindest so. Zu glauben, dass das im Gesundheitssystem anders wäre oder sein sollte, ist reine Illusion.

Abgesehen von den vielen Millionen, mit denen Sonderklasseversicherte die öffentlichen Kassen sponsern (vielleicht sollte das den Verantwortlichen noch klarer kommuniziert werden, dass bei SKL-Patienten massiv Grundleistungen der SV übernommen werden), ist doch klar, dass die, die zusätzliche Prämien einbringen, auch mehr Leistungen erwarten (dürfen).

Zu unterstellen, dass Ärzte und Krankenhäuser den allgemein Versicherten dringend notwendige Operationen wegen der Vorreihung von Sonderklassepatienten verweigern, ist ein schweres Geschütz. Vielleicht frägt man einmal nach, wie in der DDR oder in der Sowjetunion die Gleichheit der Krankenversorgung organisiert war. Das würde vielleicht manche Kritik an privater Zusatzvorsorge zum Erstummen bringen.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Private Krankenversicherer verteidigen Sonderklasse”.

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