Überholtes Konzept

8.7.2011 – Die Ansage der Ergo-Versicherung „Es wird auf jeden Fall eine einfach gehaltene Versicherungslösung sein – das gehört für uns zu den Auswahlkriterien. Sonst können wir es über unsere Vertriebswege nicht verkaufen“ zeugt von wenig Vertrauen in den eigenen Marktansatz. Eher wie eine Jobpflicht eines Managers, weil offensichtich Kapitalmarkt getriebene Eigentümer sich das so vorstellen.

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Selbst große Banken lassen mittlerweile davon ab, Sachversicherung anzubieten, weil eine dauerhafte Beratung, insbesondere vor Ort beim Kunden nicht zum Filialkonzept des Bankbetriebs passt.

Mehr und mehr mausern sich manche Direktanbieter, ermöglicht durch das Internet, zu neuen „Strukturvertrieben“, während etwa der AWD in Österreich verstärkt auf gut ausgebildete Berater setzt, mit doppelter Gewerbeberechtigung als Versicherungsmakler und Vermögensberater. Der Verkauf vor Leistung und im Schadensfall adieu war eben gestern.

Gerade in der Sachversicherung, wo die Risikoanalyse und das Deckungskonzept in Österreich als einzigem EU-Staat bereits seit 1996 gesetzliche Pflicht in der unabhängigen Versicherungsberatung ist, passt das wie die Faust aufs Auge.

Beruhigend ist, dass der Internet-Verkauf im Versicherungsbereich nach Aussagen selbst jener, die es schon in der Vergangenheit – vergeblich – probiert haben, kein wesentliches Marktvolumen erreicht.

Durch negative Erfahrung geschädigte Kunden kommen gerne zum Experten und bleiben meist auch dort. Lebenslang. Viel Glück, Ergo. Das überholte Konzept kommt den Versicherungsmaklern wie vor allem den Diplomierten Versicherungstreuhändern sehr zugute.

Walter Michael Fink

office@RMF.at

zum Artikel: „Ergo Direkt will „Erstversicherer“ werden”.