Transparente Berufsbilder

1.11.2009 – Der Vorgang zeigt einmal mehr, wie schwer es selbst in der Fachpresse ist, korrekt zuzuordnen. Vermögensberater machen Finanzierungen, dürfen aber keine Wertpapiere beraten, dafür braucht(e) man den FDL-Assistenten. (ein Anmeldegewerbe) Dieser FDL-Ass hätte aber keine Versicherungen verkaufen dürfen. Das darf (eingeschränkt) der Vermögensberater bzw. Versicherungsmakler und der Versicherungsagent jeweils umfassend. Erwarten wir, dass irgendwer außer uns selbst das alles versteht? In der Sache selbst bleibt für mich ein Pülcher, wer Pülchereien gemacht hat – egal mit welchem Gewerbehut oder von welcher Partei. Der vorwurfsvoll ausgestreckten Finger sollte in der Hosentasche bleiben. Erst recht, wenn es sich um erstinstanzliche Urteile handelt.

Bessere Ausbildung, österreichweit einheitliche Prüfungskriterien bei allen Berufszweigen, laufende Fortbildung und mehr Bereitschaft, auch vor der eigenen Türe zu kehren sind die notwendigen Maßnahmen, um die Branche besser zu machen. Damit wird irgendwann auch das Image besser werden. Ein langer Weg. Nachdem die Kerntätigkeiten des „Beraters“ in der angesprochenen causa jedenfalls keine Maklertätigkeit ist, ist die Überschrift unzutreffend. Allerdings ist es auch (zu) einfach, die Seriosität eines Produktes (nur) an der Höhe der Provision festzumachen. Wären nach dieser Logik provisionsfreie Produkte dann die besten und seriösesten?

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Leserbrief: „Das war kein Makler ...”.