Sprechen wir die falsche Sprache?

23.6.2013 – Eines vorweg – Velden war trotz drückender Hitze und bedrückender Aussagen des Abg. Matznetter eine Reise wert; dafür kann der Sachkenntnis des EU-Parlamentariers Dr. Langen nicht genug Lob gezollt werden.

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Leider sind nach wie vor zu wenige Makler vor Ort, wenn man von Entscheidungsträgern aus Österreich bzw. Brüssel aus deren Munde hören kann, wie sie sich die Vermittlerwelt vorstellen. Direkt Betroffene können und dürfen niemals objektiv sein.

Die Saurier haben sich auch nicht ihr Aussterben gewünscht – wäre dieses aber nicht erfolgt, gäbe es wohl uns nicht. Nun versuchen uns manche Konsumentenschützer wie auch Politker klarzumachen, dass wir die Saurier sind und wir uns einfach „einbringen“ sollten in diesem Veränderungsprozess – andernfalls dieser eben ohne uns erfolgen wird.

Nun mag es sein, dass ein jetzt zu erlassendes Provisionsverbot für Berater wie Beratene einen derart posititven Reinigungsprozess auslösen würde, dass in 50 oder 100 Jahren dieser Markt viel besser funktioniert als je zuvor.

Vielleicht wäre die Welt in 100 Jahren auch viel besser, wenn man sofort Autos und fossile Brennstoffe verbieten würde? Fürwahr doch ein bestechender Vorschlag und schwer zu entkräften? Vielleicht wäre die Welt in 50 Jahren auch besser, wenn man die gesamte EU-Kommission samt ihren x-tausenden hochbezahlten Beamten in Klöster mit Schweigegelübde schickte – wer kann es beweisen?

Persönlich stelle ich leider Gottes fest, dass unsere Argumente in hohem Ausmaß einfach nicht gehört werden. Wir sollen uns nicht verweigern, sondern Alternativen entwicklen. Das ist offenkundig das, was Brüssel (und wohl auch Wien) von uns erwartet. Wehrt man sich gegen als schädlich erkannte Vorschläge, gilt man als Blockierer und Verweigerer.

Manchmal überziehen die Weisen aus Brüssel aber – wie die Vorgänge rund um die bienenmeuchelnden Pestizide oder die Privatisierung des Wasser gezeigt haben. Plötzlich stellt der Kommissar Barnier fest, dass man nicht über die Meinung von 1 Million Bürger hinweggehen könne. Nun, es gibt auch über eine Million Versicherungsvermittler in Europa – vielleicht braucht es eine konzertierte Aktion dieser, um in Sachen IMD 2 zur Einsicht zu erziehen?

Unsere bisherigen Appelle an die Vernunft werden von vielen nicht verstanden – womöglich müssen auch wir uns „vernehmbarer“ ausdrücken. Im Internet, auf der Straße oder indem wir die „Transparenz“ jener einfordern, die uns diese dauernd predigen.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@unabhaengigeswirtschaftsforum.at

zum Artikel: „Warnung vor „Liquidierung des Vertriebswegs Makler“”.

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