9.7.2012 – Beim Lesen der wohl und präzise formulierten Stellungnahmen der Berater- und Produktgeberverbände stellt sich eine zentrale Frage: Mit wem hat die EU-Kommission und deren zahlreiche Mitarbeiter zwei Jahre lang über die IMD 2 kommuniziert? Alle vorgebrachten Überlegungen sind nicht neu und wurden etwa im Sommer 2010 von namhaften leitenden EU-Organen mit großer Begeisterung aufgenommen.

WERBUNG

Ein Blick ins Englisch-Lexikon zeigt, wo der „Wurm“ zu finden sein könnte: es gibt keine inhaltliche Entsprechung zum deutschen Begriff „Kostenwahrheit“. Die Übersetzung lautet „cost transparency“. Transparenz und Wahrheit haben völlig andere Inhalte. Es gibt im Englischen viele Seiten lang deutsche Begriffe zu „truth“ und „cost“, nur die Verbindung beider Begriffe als „Kostenwahrheit“ kennt man in der englischen Kultur offensichtlich nicht.

Vielleicht liegt der Schlüssel zu einer multikulturellen Lösung darin, intensiver an Begriffsdefinitionen zu arbeiten. Als Hilfestellung: „Kostenwahrheit“ steht für Vergleichbarkeit von Kostenstrukturen verschiedener Herkunft. Oder: „Truth of cost“ ensures the comparability of cost structures from different origin.

Walter Michael Fink

office@RMF.at

zum Artikel: „Richtlinie: Die „Mängelliste“ der Vermittler und Versicherer”.