18.5.2008 – Bekanntlich sieht man oft den Wald vor lauter Bäumen nicht. Zur Sehschärfung hilft oft ein Blick über den Zaun, zum Beispiel zum Streit über die Gesundheitsreform.
Wer kann schon von sich behaupten, den diesbezüglichen Stein der Weisen zu kennen? Ob es der Misere der kranken Kassen nützt, wenn künftig der Arzt je Besuch eine Honorarnote stellen soll oder die Apotheker das Medikament aussuchen, sei dahingestellt. Es zeigt sich aber, dass es da wie dort Bestrebungen gibt, die Erbringer von Fachleistungen in ihren Rechten zu beschränken.
Der Makler ist wie ein Arzt: Anamnese, Diagnose, Therapie – umgelegt auf unsere Branchenvokabeln haben wir vergleichbare Aufgaben, und weder wünschen wir, dass Medikamente (= Versicherungen) im Supermarkt verkauft werden, noch, dass andere (verwandte) Berufe unsere Kernaufgaben übernehmen, noch dazu ohne die entsprechenden gleichen Qualifikationskriterien.
Es ist legitim und notwendig, gegen falsche Entwicklungen aktiv zu werden. Europäische Überschriften und Aktionspläne sind keine in Stein gemeißelten Gottestafeln. Es gibt einen Überbegriff „Medizin“ – aber sind deshalb alle Fachärzte abgeschafft oder alle Apotheker auch Ärzte und umgekehrt? Das Wissen verdoppelt sich zur Zeit alle drei bis fünf Jahre – da gilt eines, ob wir es wollen oder nicht: Spezialisierung tut not!
Rudolf Mittendorfer
zum Leserbrief: „Versicherungsvermittlung als Teil von Finanzdienstleistung”.
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