Sind Frauen so anders?

10.12.2009 – Dieser Artikel ist aus meiner Sicht leider ein Beispiel dafür, wie man künstlich Nischen schafft, Menschen auseinanderdividiert und in gegenüberliegende Lager hineintreibt. Nämlich indem man (vermeintliche) Unterschiede kommuniziert und diese dann am jeweiligen Geschlecht Mann, Frau „aufhängt“ und festmacht. So werden von klugen Menschen Märkte geschaffen und die angeführten Genderangelegenheiten sind mittlerweile ein sehr marktrelevantes Thema.

Es ist aber im Gegensatz zu dieser im Artikel erhobenen Behauptung Genderforschern längst bekannt, dass die durchschnittlichen Unterschiede im eigenen „Geschlechtspool“ zueinander größer sind, als zwischen den vermeintlich so unterschiedlichen Geschlechtern Mann und Frau. Allein aus diesem Grund ist die Behauptung, dass Frauen „anders“ kommunizieren, (als Männer kann ja nur gemeint sein) im Durchschnitt falsch und unhaltbar, aber es klingt halt so nett und entspricht auch der politischen Korrektheit.

Auch meine persönlichen Erfahrungen mit weiblichen und männlichen Kollegen, sowie deren Kommunikationsverhalten, habe ich nicht so erlebt, dass das daran geschlechtsspezifisch relevante Unterschiede festzumachen wären. Für mich war daher immer klar: Nicht das jeweilige Geschlecht sondern vielmehr die jeweilige Ausprägung, Bildung und nicht auch zuletzt das an den Tag gelegte Temperament sind die maßgeblichen Faktoren menschlicher Kommunikationsformen.

Andreas Baumgartner

tbs.baumgartner@aon.at

zum Artikel: „Tipps für Frauen in der Versicherungsbranche ”.