Selbstgerechtigkeit als Maxime?

17.3.2010 – Für alle, die sich mit der Materie wirklich beschäftigen und auskennen, richtet sich der Beitrag des Herrn Maier ohnehin von selbst. Allerdings kann eine derartige Aneinanderreihung von Selbstgefälligkeiten und Unterstellungen dennoch nicht unwidersprochen bleiben. Dass Herr Maier nicht weiß, dass diese Werbung von einzelnen Fachgruppen und nicht vom Fachverband geschalten wird, ist ein Punkt. Die Behauptung hinsichtlich „Best Courtage" passt zum ehrenrührigen Stil, weil sie halt Behauptungen den Tatsachen gegenüberstellt. Aber das sich selbst Bestätigen von Branchenwissen ist natürlich ein geradezu unwiderlegbarer Beweis. Ich werde beim nächsten Streitfall mit einer Versicherung auch so argumentieren – bin gespannt, was die Versicherungsjuristen darauf antworten.

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Dass Makler weder Rabatte erfinden, sondern allenfalls verhandeln können, sollte bekannt sein. Dass gerade im KFZ-Bereich ständig Angestellte und Autohäuser die gängigen Konditionen unterfahren, sollte einem Experten auch bekannt sein – sogar einem selbsternannten. Und geschenkte Bonusstufen sind wohl auch eine Maklererfindung? Ebenso scheint die jahrelange „Entsorgung“ von angestellten Verkäufern (oft mit erheblichem Druck) in Richtung „Selbständigkeit“ dem Schreiber entgangen zu sein.

Über Werbung mit ausgestrecktem Finger zu diskutieren ist billig. Fakt ist, dass nach dem Empfinden des Herrn Maier wohl zumindest jede zweite Werbekampagne der Versicherungsgesellschaften in den vergangenen Jahrzehnten ehrenrührig wäre. Ob mit „Wir zahlen gerne“, „Auf der sicheren Seite", „Ihre Sorgen möchten wir haben", „… und sicher“ – egal welche Kampagne man nimmt, jede kann man als Unterstellung werten, dass letztlich nur die jeweils eine Gesellschaft das Maß der Dinge sei.

Wenn Herr Maier noch dazu von Kostenrechnung eine Ahnung hätte, dann würde er auch wissen, dass bei korrekter Gesamtkostenrechnung das Maklergeschäft für den Versicherer günstiger kommt, als das des angestellten Außendienstes. Mit der Behauptung, dass Wettbewerb zu Wachstumsverlust führt, haben Sie sich allerdings in den Olymp der Nationalökonomie erhoben – vielleicht wird gerade irgendwo ein Lehrstuhl frei.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Leserbrief: „Diffamierung der Versicherungsangestellten”.

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