Selbst schuld

2.5.2018 – Auf der einen Seite steht ein Staat, der alles und jedes mittlerweile besteuert, der Abgaben einhebt, wo immer er kann, der „im Namen der Sicherheit und Stabilität“ in unserem täglichen Leben omnipräsent ist, der im Strafverfahren selbst bei vollständigem Freispruch dem Bürger noch Prozeßkosten oktroyiert, Sparerträge mit 27,5% raubrittert und der dann nicht einmal die Mittel aufbringen kann, für eine anständige Pension seiner beitragleistenden Bürger zu sorgen.

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Auf der anderen Seite stehen zahllose mittelständische bzw. Klein- oder Kleinstunternehmer, die im bürokratischen Überfluß ersticken, weil die Entscheidungsträger selbst in der Europäischen Union nicht den Weg der Einfachheit und Durchführbarkeit zu gehen (warum denken wohl jetzt fast alle Leser an die DSGVO?), sondern uns noch viel mehr mit Bürokratismus segnen und lieber solche Berichte verfassen als ein Problem tatsächlich im Sinne der Bürger zu lösen.

Diese Unternehmer wissen dann auch nicht mehr, wo sie noch zusätzliche Mittel für Pensionsvorsorge – und das ist selbstverständlich eine solche, die unabdingbar vor dem Zugriff der Finanzämter geschützt sind! – hernehmen sollen.

Und dann sind da noch die verschiedenen Kämmerer, die bekämpfen und boykottieren, was immer sie als ihren Interessen nicht dienlich erachten. Und hier rede ich nicht von den Interessen der Vertretenen.

Kurzsichtigkeit und Eigennutz als Programm: Da brauchen wir uns nicht zu wundern, daß sich nicht nur in der privaten Pensionsvorsorge nichts Nennenswertes rührt!

Und am Ende der Pensionskette stehen dann die Betroffenen, die, die auf eine Pension (das wäre dann ein Betrag, der jedenfalls spürbar über der Mindestsicherung liegt) immer noch hoffen, die entweder keine Lust verspüren, mit ihrer Privatvorsorge wieder einmal den Staat mitzufinanzieren, oft aber auch den Kopf in den Sand stecken und sich lieber nicht von Zeit zu Zeit einen Pensionskontoauszug besorgen.

Und so geschieht das, was bisher in vielen Materien geschehen ist: Das Problem wird nicht gelöst, sondern auf die nächsten Generationen ausgelagert. Die Leute, die zu verantworten haben, daß es so gekommen ist, haben wir selbst gewählt. Wir Wähler waren es, die propagandistisches Blendwerk und „Familientraditionen“ als Entscheidungsgrundlage für unsere Stimmabgabe dem effizienten Gemeinwohl und der Freiheit des Einzelnen vorgezogen haben. Selbst schuld, kann ich da nur sagen.

Christoph Ledel

cml@gmx.com

zum Artikel: „EU-Bericht: Seit Jahren kein politischer Schub für Altersvorsorge”.

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