Sein oder Nichtsein ...

18.1.2012 – Sein oder Nichtsein ... In dem berühmten Monolog des Prinzen Hamlet setzt sich Shakespeare mit Leben oder Tod auseinander. Ein guter Teil der vom Kollegen Hompasz beschriebenen Maklerverbünde fußt doch in Wahrheit auf der Frage, ob Alleinsein womöglich Sterben bedeutet, während Gemeinschaft das (Über-)Leben sichern kann.

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Da in der Überschrift die Frage der Sinnhaftigkeit der Maklerverbünde zwar mit einem Fragezeichen versehen war, im Artikel aber ein klare subjektive Meinung zutage getreten ist, will ich versuchen, das Thema etwas zu objektivieren.

Rene Hompasz hat recht, was die Zielsetzungen der meisten Maklergruppierungen anlangt. Bessere Produkte, höhere Provisionen, womöglich sogar höhere Bonifikationen ...

Sind diese Wünsche nicht legitim bzw. sogar Grundprinzipien jeder wirtschaftlichen Tätikgeit? (Oder plant jemand eine Kooperation, um mehr Arbeit und weniger Geld zu haben?) Sind weltweit tätige Konzerne (Raiffeisen, Volksbanken, Konsum und die meisten Versicherungsgesellschaften), aber auch Gruppierungen wie Adeg oder Spar und zahllose andere Einkaufsgemeinschaften nicht aus genau diesen Motiven gegründet worden?

Wir müssen uns klar darüber sein, dass der Strukturwandel, den weite Teil der Landwirtschaft, des Einzelhandels, aber auch beratender Berufe (siehe Anwaltsozietäten, Wirtschaftstreuhänder) längst hinter sich haben, in unserer Branche gerade beginnt.

Natürlich werden nicht alle diese „Verbünde“ erfolgreich sein; unabhängig davon, ob sie vertikal oder horizontal organisiert sind. Aber im Wort steckt schon das Motiv – „Verbündete“, und darauf kommt es wohl an. Solange dies aus freien Stücken geschieht, ist das alles in Ordnung. Meines Wissens ist auch noch niemand „zusammengeschlossen“ worden – ausgenommen in der WK.

Wahrscheinlich suchen gerade jetzt viele Betriebe nach Synergien, um ihre Selbstständigkeit zu erhalten. Wenn der wirtschaftliche Druck zu groß wird, wenn man mit der Explosion der Fachinformationen nicht mehr mitkommt oder womöglich gar ein Haftungsthema hat, dann ist es zu spät.

Es ist doch sehr einfach. Die einen wollen ihr Geschäftsmodell beibehalten oder wachsen oder konzentrieren sich auf bestimmte Produkte oder Kunden. Die anderen sehen sich durch die Produktvielfalt, durch den steigenden Organisationsdruck und durch die wachsenden Kosten bedroht und suchen nach Alternativen.

Um die Versicherungen würde ich mich dabei nicht sorgen – die haben das längst intus und so etwas wie Kostenrechnung und Controlling.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Maklerverbünde – Fluch und Segen?”.

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