Sehr genau überlegen

21.1.2011 – Nicht jeder Kunde ist für eine Honorarberatung geeignet! Im Prinzip stehe ich einer Honorarberatung sehr positiv gegenüber, wenn da nicht das Problem der uneinsichtige Kunden wäre, denn in der Präxis würde dies für viele Vermittler noch mehr Arbeit bringen und die Vorteile würden sich in Grenzen halten. Vorallem dann, wenn man die Kosten der Honorarberatung nicht gleich vom Kunden kassieren kann und der Kunde dann eine Rechnung erhält,diese nicht einzahlt oder sich zum Beispiel zehn Prozent des Rechnungsbetrages abzieht, weil er der Meinung ist, dass das geforderte Honorar für die kurze Anwesenheit des Beraters zu hoch war.

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Zwar hat sich die Honorarberatung bei den Rechtsanwälten oder Ärzten recht gut durchgesetzt, allerdings hat diese Berufsgruppe in unserer Gesellschaft ein höheres Ansehen als die eines Versicherungsmaklers oder eines Versicherungsagenten! Genau hier liegt aber das Problem, denn geht es nach Meinung der Konsumentenschützer oder Kunden, steht unserem Berufsstand im besten Fall eine kleine Spende für unsere Arbeit zu, aber sicher nicht ein Honorar von €100.- die Stunde, exklusive Wegzeit, Aufwendung wie Kurzparkschein, Druckkosten oder die Inkassokosten, etc.! Eine Honorarberatung kann bei manchen Kundenschichten ein großer Vorteil sein, doch für den Durchschnittsbürger ist meiner Meinung nach die Honorarberatung nicht durchführbar. Es würde dann in der Branche wie am Bazar zu gehen: Biete Honorarberatung für 50 Euro die Stunde an, zwei Ecken weiter schreit dann der Nächste "Sonderaktion, zwei Beratungsstunden zum Preis von einer" oder Sommerschlußverkauf minus 60 Prozent etc.! Man sollte mal bei den Handwerkern nachfragen, wie oft diese ihre Rechnungen vor Gericht einklagen müssen und was diese dann letztendlich vom Kunden bezahlt bekommen, z.B. Ratenvereinbarungen über drei Jahre oder Totalausfall der Kosten da der Kunde sich bereits im Privatkonkurs befindet, usw; Haben dann rund 90 Prozent der Versicherungsmakler oder Versicherungsagenten den Konkurs angemeldet, dann werden die Beraterkosten drastisch steigen und dann wird wieder der VKI und der Kunde über die bösen Honorarberater laut aufschreien.

Deshalb bin ich für die Weiterführung des alten Systems, denn dann übernimmt der Versicherer das Inkassorisiko und im schlimmsten Fall muss man halt die erhaltene Provision wieder zurück bezahlen, doch das ist mir als Unternehmer noch immer lieber, als wenn ich im Monat dreimal vorm Gericht stehe, da wieder mal der Kunde meine Honorarnote nicht bezahlten wollte. Ich hoffe dass sich viele den Schritt sehr genau überlegen werden und nicht eine Masseneuphorie entsteht, die dann der Branche in Zukunft große Probleme bringen wird!

Johann Nowak

hansnowak@inode.at

zum Artikel: „Die Pläne der Honorarberater”.

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