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... sagt der Hausverstand

7.4.2009 – Sachkenntnis und Hausverstand sind Mangelware Vor Jahren wohnte ich einer fünfstündigen „Werbeveranstaltung“ des ORF bei, in welchem den Mitarbeitern der Umstieg in die Pensionskasse schmackhaft gemacht wurde. Tenor: „Es kann nur mehr, niemals weniger werden“ und im ORF selbst seien die bisherigen Ansprüche höchst gefährdet.

Ähnlich wurden die Dienstnehmer vieler Betriebe in Pensionskassen gelotst. Die Betriebe hatten ein Motiv, die Mitarbeiter zuwenig Sachkenntnis. Sie hätten sich auf den Hausverstand verlassen sollen: „Wem nützt es?“

Dass Vertreter der Arbeiterkammer einen laufenden switch von Pensionskassen in die gesetzliche Höherversicherung fordern, ist wohl ein Christkindwunsch und kaum zu kommentieren. Ähnlich „sachkundig“ waren vor geraumer Zeit namhafte Vertreter von Finanzmarktaufsicht und Wirtschaftsministerium, welche bei privaten Lebensversicherungen exakte Rückkaufswerte (inklusive Gewinn!) für die ganze Laufzeit forderten!

Wie will man diskutieren, wenn so genannten Kapitalmarkt- und Wirtschaftsvertretern das Prinzip des Marktes und die systemimmanente Ungewissheit von Prognosen nicht geläufig ist? Bezeichnend, dass derartige Forderungen immer aus dem geschützten Bereich kommen.

Wer gewohnt ist, dass das Gehalt von selbst kommt und Biennalien und andere wohl erworbene Rechte (wie beispielsweise vier Monate Ferien und Fortbildung während der Schulzeit) von der Beamtenlobby im Parlament schon gewahrt werden, hat halt ein anderes Weltbild. Verteilt werden kann, was da ist oder künftig erarbeitet wird. Rürup sagte beim Maklertag in Wien 2004, dass die Pensionen 2030 maximal zehn Prozent über dem Existenzminimum liegen könnten!

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Zusatzpensionen: Schäden größer als angenommen”.

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