Sachlichkeit offenbar verboten

25.10.2017 – Es mag schon sein, daß Mercer die Kapitalunterlegung von Pensionssystemen zu stark gewichtet. Sicher scheint mir aber die geradezu reflexartige Reaktion der AK falsch zu sein.

WERBUNG

Es gab sehr wohl Pensionskürzungen, und die ziehen sich fort und angesichts der Zahlen der PVA für 2050 (plus 5% mehr Beitragszahler, plus 50% Leistungsbezieher) wird sich das auch nicht ändern.

Die Demografie ist negativ (1,4 statt 2,1 Kinder) und das durchschnittliche Eintrittsalter ins Berufsleben beträgt 23 Jahre. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung – und eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters lehnt die AK auch ab.

Wie sollen die Pensionen also finanziert werden? Erfinden wir entsprechend hohe Wirtschaftswachstumsraten? Oder mit Schulden? Dazu sei gesagt, daß wir zur Zeit 295 Mrd. davon haben – auch wenn das im Wahlkampf offenbar keine Diskussion wert war (wehe wenn die Zinsen steigen).

Kann sich die AK vielleicht vorstellen, daß ein Pensionist sich mit seinem Pensionseinkommen leichter täte, wenn er keine Miete, sondern nur Betriebskosten und Heizung zahlen muß? Das wäre nämlich auch eine Vorsorge.

Und daß eine Privatrente von beispielsweise 300 Euro für einen Durchschnittspenionsten mit 1.400,- Euro nicht hilfreich wäre, glauben wohl auch nur jene aus den geschützten Bereichen, die sowohl höhere Pensionen als auch von Pflichtmitgliedern finanzierte Pensionskassen haben.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Studie: Österreichs Pensionssystem hinkt weit hinterher”.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

weitere Leserbriefe
24.10.2017 – Christoph Ledel zum Artikel „Studie: Österreichs Pensionssystem hinkt weit hinterher” mehr ...
 
30.10.2017 – Walter Michael Fink zum Artikel „Studie: Österreichs Pensionssystem hinkt weit hinterher” mehr ...