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„Riskpicking“ pervertiert Grundidee

12.8.2009 – Das extreme „Riskpicking“ der Versicherungen pervertiert die Grundidee. Natürlich ist das eine Entwertung des Grundgedankens der Solidarität untereinander und ja: Natürlich entziehen sich Versicherungen damit ihrer ursächlichsten Geschäftgrundlage. Als aus Vereinen auf Gegenseitigkeit AGs wurden, war dise Richtung bereits vorgegeben: Der Gewinnmaximierung ist alles unterzuordnen. Das Ergebnis ist im deutschen Kassenwesen gut zu beobachten. Über bleiben Alte, Schwache, Kranke, die in einer Art „Bad Kassa“ schlechte Risiken untereinander verteilen; als ob zwei Hungrige ihren Hunger teilen könnten. Schwachsinn pur! Eine Umkehrung und Umwertung der Grundidee der Lasten verteilenden Solidargemeinschaft.

Wir sollten rasch zur Kenntnis nehmen, dass sowohl in der Geschäftswelt als auch der Versicherungsbranche besser beobachtet werden sollte, was für uns alle funktioniert und was nicht. Funktionieren Geschäftsmodelle, die auf reiner Gier weniger beruhen? Durchaus, aber nur für eine kleine Zahl von Menschen; die Zeche wird in einem endlichen System wie dem unseren immer bezahlt, wir spielen letztlich ein Nullsummenspiel. Was der eine über Gebühr hat, fehlt dem anderen und nun beginnt eine der Bastionen der Solidarität (Versicherung) sich selbst die Grundlagen abzugraben.

Dieser Weg wird uns in die Sackgasse führen oder gilt nun auch in Europa das Motto vieler US-Amerikaner: Wer mit dem meisten Spielzeug stirbt, hat gewonnen?

Andreas Baumgartner

tbs.baumgartner@aon.at

zum Artikel: „Verhalten sich Versicherer noch korrekt?”.

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