Problematische Vorausprovision

2.9.2009 – Dieser Ansatz ist zumindest ein Versuch, etwas Bewegung in das System zu bringen. Ob er zielführend ist, darf in Frage gestellt werden. Nicht die Höhe der Provision ist für den negativen Ruf des Produktes ausschlaggebend, sonder meiner Meinung nach die Form der Auszahlung als „Vorausprovision“! Wieso wird die gesamte Vergütung nicht wie bei zum Beispiel bei der Sachversicherung auch, auf die gesamte Laufzeit aufgeteilt und jährlich an den Vermittler ausbezahlt? Jeder seriöse Vermittler könnte sicher mit einer derartigen Verprovisionierung gut leben – und die weniger seriösen würden durch den Markt bereinigt werden und der Ruf eines an sich sinnvollen Produktes wäre wahrscheinlich auch ein anderer.

Wieso werden eigentlich so viele LV-Verträge rückgekauft bzw. prämienfrei gestellt? Nur wegen des „schlechten Produktes“ oder der „mangelnden Finanzkraft des Kunden“ – wenn doch gleichzeitig viele Anbieter jährliche Zuwachsraten in dieser Sparte verzeichnen? Oder wird dem Kunden von der Vermittlerseite einfach „sein Produkt“ als „besser“ erkauft und der bestehende Vertrag storniert? Womit wir wieder bei der „Einmalprovision“ als schnelles Einkommen für den Vermittler wären.

Rudolf Kaudela

rudolf.kaudela@kaudela.com

zum Artikel: „Weniger Provision für Lebensversicherungen?”.