Polemik ist mit am Ruf der Branche schuld

7.9.2010 – Ich bin jetzt genau 30 Jahre in der Branche, davon 20 Jahre in der Versicherungsbranche im Bereich Maklerbetreuung und Firmenkunden, zehn Jahre auf der anderen Seite als Versicherungsmakler und Berater.

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Ich verstehe nicht wieso sich jemand wundert, dass der Kunde ein Angebot aus der Software der Versicherung über den Makler bekommt? Was soll er sonst bekommen. Dass die Vergleichsarbeit – um das für den Kunden passendste Angebot zu erstellen – im Vorfeld passiert, ist ja klar.

Inwiefern beeinflussen Versicherungen die Arbeit des Maklers? Ja durch immer wiederkehrende schleppende Schadenabwicklung vielleicht, sicher nicht durch das Zur-Verfügung-Stellen von Offertprogrammen.

Dass Makler kaum im Konsumentengeschäft tätig sind, kann ich nicht bestätigen, kenne den aktuellen Prozentsatz nicht, aber es werden wohl noch immer zirka 50 Prozent des Geschäftsaufkommens sein.

Und die Behauptung, wonach bei Einhaltung des Best Advice immer das gleiche VU bei Offerten rauskommt, ist schlichtweg falsch. Will der Kunde Automatik oder Schaltgetriebe, will er Full Service oder nur Großschaden abdecken, will er unbedingt 75 Euro für den Installateur und 24-Stunden-Hotline oder braucht er das aus seiner Sicht nicht. Und wie bitte soll dann immer das gleiche VU rauskommen?

Und welchen Einfluss soll ein eventueller Provisionsvorschuss auf die Arbeit des seriösen Maklers haben? Ist ein Angestellter, der einen Gehaltsvorschuss hat, ein schlechterer oder besserer Angestellter.

Ich bin der Ansicht, die Branche sollte endlich aufhören, Polemik zu betreiben, denn auch die ist schuld am Ruf der gesamten Branche. Holen wir uns unseren gerechten Ruf doch wieder durch Leistungen unseren Kunden gegenüber.

Ing. Rudolf Prantl

office@vb-prantl.at

zum Leserbrief: „Viele Makler sind „Anscheinsmakler“”.

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