Panikverbreiter auf Schulungen senden

25.9.2019 – Wie lange dürfen noch leidenschaftliche Panikmacher A mit B gleichsetzen?

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Meiner kleinen Tochter bringe ich von klein auf bei, dass sie differenziert: „Es heißen zwar alle Transportmittel auf vier Rädern ,Auto', aber es gibt beispielsweise Pkw zum selber Autofahren, Lkw um Dinge zu transportieren. Bei Pkw gibt’s Kleinstautos, Limousinen, SUVs, Diesel- und Superbenziner usw.“

Alles Unterschiede. Aber es gibt offensichtlich nach wie vor Erwachsene in vermeintlichen Machtpositionen, die von zwangsfinanzierten Beiträgen leben, ihrer Klientel undifferenzierten Unsinn erzählen dürfen und damit Panik erzeugen wollen, wo es keinen Anlass dazu gibt.

  • „Systeme mit ‚kapitalgedeckter‘ Vorsorge, wo die Versicherten das volle Veranlagungsrisiko zu tragen haben“ – sind Pensionskassen und alles, was fondsgebunden ist. Dies ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt aus dem bAV-Universum bzw. privaten Vorsorgen und nicht „die bAV“ oder „die privaten Vorsorgen“.
  • „Spekulationsgetriebener Finanzmarkt/ Finanzcrash 2008/2009“: Dieser wurde nicht durch Versicherungen und Pensionskassen, die ihre Aufgabe gesetzkonform durchführen, verursacht, sondern durch (eine) Bank und durch eine massiv aufgeblähte Immobilienblase, wo Leute (Mehrfach-)Finanzierungen für ihr Haus erhielten, die sie sich regulär nie leisten hätten können. Was hat das mit Versicherungen und Pensionskassen zu tun?
  • „Forderte die AK OÖ … eine Mindestertragsgarantie“: Hier hat offensichtlich niemand von der AK OÖ eine betriebswirtschaftliche Bildung erfahren dürfen. Schade. Jeder Unternehmer wäre mehr als erfreut, wenn es eine Möglichkeit gäbe, einen Mindestumsatz zu bekommen, selbstverständlich ohne Leistung.
  • „…daher ist eine Privatisierung und Individualisierung der privaten Pensionsvorsorge abzulehnen…“. Weil die Konsumenten schlicht zu dumm sind und wie Schäfchen im Pferch gehalten werden müssen, selbstverständlich nur zu ihrem eigenen Vorteil, weil sie ja unfähig sind eigene Entscheidungen zu treffen? Von Leuten die nie gelernt haben zu differenzieren?

Man sollte diese Panikverbreiter verpflichtend und auf deren private Kosten zu Schulungen senden, sodass sie schlussendlich a) als erstes A von B unterscheiden lernen, b) ein wenig betriebswirtschaftliches Grundwissen erlangen und c) lernen, den Konsumenten wie Unternehmen mehr geistige Reife und die Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen, zuzugestehen. Und bevor sie das nicht gelernt haben, sie nicht mehr auf ihren Arbeitsplatz zurück lassen.

Jörg Ziegler

jz@bav-kanzlei.at

zum Artikel: „Pensionsvorsorge: AK Oberösterreich legt nach”.

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