Offenlegungsdiskussion beenden

8.6.2010 – Die Problematik liegt in der irreführenden Begriffswahl „Vermittler“ für den Versicherungsmakler. Auch der Versicherungsmakler erbringt nach § 28 Maklergesetz rechtsberatende Spezialleistungen, neben technischen know-how, kaufmännischen Kenntnissen, uvm. Zu keinem Zeitpunkt der Leistungskette ist der Versicherungsmakler Vermittler, wenn man die § 28-Pflichten ernst nimmt. Weil der Versicherungsmakler eben Berater in allen Versicherungsangelgenheiten ist, unabhängig von Produktanbietern, im Auftrag des Kunden.

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Ohne die erforderlichen Spezialkenntnisse ist ein Versicherungsmakler nicht in der Lage, seinem Kunden und Auftraggeber eine Empfehlung für den Vertragsabschluss mit einem Versicherer zu geben. Kein anderer Beruf, kein Anwalt, kein Steuerberater, kein Ziviltechniker, keine Bank, kein Autohändler, kein Reisebüro, um Beispiele zu nennen, auch der so genannt Vermögensberater nicht, ist in der Lage, diese Spezialkenntnisse umfassend und kundenbezogen am Markt anbieten zu können.

Der Versicherungsmakler ist ein Spezialistenberuf sui generis mit starker Schlagseite zum Freien Beruf. All das ist völlig losgelöst vom Entgelt zu sehen. An der Schnittstelle von Mehrwert- und Versicherungssteuer in Verbindung mit dem unterschiedlichen Leistungsumfang in jedem Einzelfall ist die Courtage zu aller erst die effizienteste Entgeltform. Die Courtage dient gewissermaßen auch dem Kundenschutz.

Dort wo dieses Entgelt nicht reicht oder wie etwa bei Fremdverträgen und Schadenregulierungen nie da war, ist das Honorar wie auch ein Mix aus beidem völlig selbstverständlich und mittlerweile wohl geübte Praxis. Das etwa den EU-Enscheidungsträgern klar zu machen, ist Aufgabe des Fachverbandes. Im Rahmen des aktuellen „IMD2 Dialogs“ gibt es dazu genug Gelegenheit wie auch EU-weite Verbündete.

Konsumenten sind mündige Bürger und in der Lage, das faire Entgelt mit einem Versicherungsmakler im Dialog zu vereinbaren. Wer eine hochwertige Dienstleistung jeglicher Art beauftragt, macht das schon bisher so als Konsument. Was sicherlich fehlt, ist die gesellschaftliche Akzeptanz für unseren Spezialistenberuf, weil es an der allgemeinen Kenntnis über unsere hochwertige Wissensleistung mangelt. Wenn wir uns allerdings weiterhin gefallen lassen, bloßer Vermittler und Produktverkäufer zu sein, wird der Wert unserer Dienstleistung keine Wertschätzung erfahren. Wir haben es selbst in der Hand, die Offenlegungsdiskussion zu beenden. Beenden wir Sie!

office@RMF.at

zum Leserbrief: „Nicht für den Makler”.

Leserbriefe zum Leserbrief:

Mag. Matthias Lang - Nicht auf ein Podest stellen. mehr ...

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