18.6.2010 – Versicherer haben schon immer Bausparverträge vertrieben. Soweit nichts Neues. Bei Bankprodukten denke ich vielmehr an die Wertpapier veranlagten Lebensversicherungen. Da ist der Begriff "Versicherung" eher irreführend. Es handelt sich mittlerweile dabei um eine Vielzahl an Geldveranlagungsformen.

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Über die Qualität dieser Geldanlage hat der best-advice-Event der Wiener Versicherungsmakler kürzlich ja dem Podium wie Auditorium gleichermaßen die Augen geöffnet, um nicht zu sagen, sie sind einem, bildhaft gesprochen, aus dem Kopf gefallen, vor Entsetzen. Entsetzen, weil gerade Banken, die das Geldgeschäft doch kennen sollten, derart viele Lebensversicherungen "verkauft" haben, ohne den Kunden über die Veranlagungsinhalte und -risiken derartiger "Versicherungen" ausreichend aufzuklären, wie etwa bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge.

Den Versicherern war das Geschäft recht und der Aufsicht war vermutlich die Sicht verstellt. Erheblichen Anteil an dieser Entwicklung hat auch der Europäische Gesetzgeber, der ua. für Banken im Rahmen der Vermittler-Richtlinie 2002 keine Pflicht zur Wettbewerbsgleichheit bei der Beratung geschaffen hat. Die zahnlose Deklarationspflicht wird kaum umgesetzt. Der Dialog über die Neuordnung läuft. Dieses Mal gilt es "Nägel mit Köpfen" zu machen. Hoffen wir, daß mit den aktuellen Erfahrungen die Vernunft vor der Gier bestehen kann.

Mag. Walter Michael Fink

office@RMF.at

zum Artikel: „Versicherung verkauft Bankprodukte”.