25.2.2011 – Ist ein Notar abhängig, wenn sein Honorar von einer der Vertragsparteien kommt? Ist ein Richter unabhängig, obwohl sein Gehalt von dergleichen Stelle kommt wie jenes des Staatsanwaltes? Ist der Apotheker abhängig, weil bestimmte Produkte unterschiedliche Spannen haben?

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Es ist hinlänglich – und zwar seit fast 200 Jahren – geklärt, dass und wieso die Provison VIA Versicherung bezahlt wird. Natürlich zahlt sie der Kunde, und es ist die kostengünstigste Form der Verrechnung. Und zwar für alle. Das hat nichts mit der Unabhängigkeit zu tun – die steht im Maklergesetz.

Alle, die glauben, daraus ein standespoitisches Kapital schlagen zu können, mögen bedenken, wie gut sich denn in Zukunft Versicherungen von Agenten und Angestellten verkaufen würden, wenn Makler ausschließlich Nettopolizzen anbieten würden oder müssten.

Ideal ist und wäre es, wenn sich unterschiedliche Auffassungen verschiedener Standesvertretungen einvernehmlich lösen ließen. Geht dies nicht, entscheidet die Poltitk, und wenn das auch nicht funktioniert, dann das Gericht. Welche andere Lösung sonst wäre denn denkbar, wenn man in einem Rechtsstaat leben will? Es gibt unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich einer bestimmten Ausprägung eines Gewerbes, und die wird jetzt vom Höchstgericht geklärt. Ein ganz normaler Vorgang und kein Grund, irgendwelche abstrusen und für alle schädlichen Ruten in irgendwelche Fenster stellen zu wollen.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Leserbrief: „Provision vom Versicherer”.