Müssen Makler zu Volkswirten mutieren?

6.8.2013 – Unsere Pflichten lt. Maklergesetz scheinen klar umschrieben zu sein – „das unter den jeweiligen Bedingungen bestmögliche Angebot“ ist der Anspruch, der an uns gestellt wird. Dass das nur eine Momentaufnahme sein kann, liegt auf der Hand.

WERBUNG

Im Bereich Lebensversicherung/Pensionsvorsorge schaut es aber erheblich anders aus. Ob Produkte, die zu 90% in europäischen Staatsanlei(c)hen investiert sind, Kaufkrafterhalt bieten können, darf bezweifelt werden.

Steigende Zinsen, steigende Inflation, Ausfall von Anleiheemittenten (vulgo Staatsbankrott oder Schuldenschnitt) sind nur einige Beispiele, die die Werthaltigkeit eines derartigen Produktes erheblich anknabbern können. Wieso die FMA Staatsanlei(c)hen per se noch immer als die risikoloseste Anlage betrachtet, ist eines von vielen Rätseln, die diese letztlich politische Behörde aufgibt.

Wenn man mit dem Kunden das mögliche Schicksal einer langfristigen Veranlagung bespricht, erfordert dies intensive Beschäftigung mit volkswirtschaften Fragen – aber auch Einschätzungen zum „politischen“ Risiko. Es wird ja nicht so „ganz wurscht“ sein, ob der Euro zerbricht, in einen Nord-Südeuro zerfällt, Euro-Staaten insolvent werden oder Europa immer mehr hinter die USA und Asien zurückfällt.

Wirklich blöd, dass mir gestern die Glaskugel zerbrochen ist – und der Rabe ist auch davongeflogen!

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@unabhaengigeswirtschaftsforum.at

zum Artikel: „Vier Meinungen zur Zukunft der Anlage”.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

weitere Leserbriefe