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Kreditversicherer zu scheu

18.5.2009 – Meines Wissens teilt sich der weltweite Kreditversicherungsmarkt auf die drei großen Gruppen, Euler Hermes, Atradius und Coface auf. Die Verteilung liegt bei circa 36,, 31, 20 Prozent. Die restlichen 13 Prozent werden von nationalen Erstversicherer abgedeckt. Aktuell werden die Kreditversicher gescholten, zu vorsichtig/umsichtig zu sein, ja sogar zu scheu. Liest man die Tageszeitungen genauer (ich beziehe mich nun auf die online Ausgaben von ftd) so sind die Nachfrager (= Unternehmer) unglücklich mit den Themen Limitkürzungen, Preiserhöhungen, Selbstbehaltserhöhungen und Streichung der Selbstprüfungsmöglichkeit. Weiters werden auch Kunden in gewissen Branchen (Automotive, Textil) und manche Länder nicht mehr versichert.

Sehr provokant formuliert verstehe ich eines nicht. Diese Versicherer prüfen aufgrund von „Monitoring“ und erstellten Analysen die Solvabilität und die Finanzstabilität der versicherten Unternehmen. Warum gelingt es diesen Herren nicht, für zwölf Monate halbwegs stabile Aussichten zu „erahnen“? Mangelnde Professionalität wird es nicht sein. Im Property-Markt wie auch im Casuality-Markt stützen sich die Underwriter ja auch auf vergangen Daten und projizieren in die Zukunft um ein „Pricing“ (=Prämie) zu finden. Die Kreditversicherer dürfen – und das ist sakrosankt – jederzeit bei „schlechter Wetterlage“ die Limite kürzen. Das wäre so, wie wenn bei drohenden Naturkatastrophen die Sachversicherer die Deckungssummen in der Sturm/Hochwasser etc. kürzen würden.

Thomas Weber

thomas.weber@inverium.at

zum Artikel: „Zahlungsmoral sinkt, Kreditversicherung wird gefragter”.

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