22.9.2008 – Ich verfolge diesen Kompetenzstreit nunmehr seit Jahren; teils belustigt, durchaus. Aber schön langsam wird es langweilig …

Die beiden Tätigkeiten Agent und Makler sind aus meiner Sicht gleichermaßen ehrenhaft, weisen aber unterschiedliche Loyalitäten auf. Der Agent vertritt die Versicherung(en), der Versicherungsmakler den Endkunden. Daraus ergeben sich zwingend und automatisch unterschiedliche Interessenslagen, die in der durchschnittlichen Realität oftmals egalisiert werden, wenngleich der Makler nun einmal Erfüllungsgehilfe des Kunden und der Agent Erfüllungsgehilfe der Versicherung(en) ist.

Ich sehe einfach – bei allem Verständnis für Makler und Agenten – nur ein Abgrenzungsproblem, das auf Kosten des jeweils anderen in den Vordergrund gespielt wird. Wäre nicht die Koexistenz beider Zugänge am gleichen Markt möglich?

Worin allerdings wirklich der Vorteil einer Agententätigkeit (die sich in der Praxis nämlich durchaus ähnlich ins Zeug für ihre Kunden legen wie wir Makler) gegenüber der Maklertätigkeit besteht, verstehe ich offen gestanden auch nicht, aber vielleicht kenne ich auch einige Vorteile der Agententätigkeit nicht.

Ich weiß aber aus Gesprächen, dass dieser Konflikt die meisten Makler und Agenten bereits ziemlich ankotzt, die eine Lösung begrüßen würden, da dieser dem gesamtem Versicherungsberufstand nicht zuträglich ist.

Andreas Baumgartner

tbs.baumgartner@aon.at

zum Artikel: „Agenten attackieren Versicherungsmakler scharf”.