Kein Wunder

4.11.2016 – Und wen mag das denn wundern? Wohl nur die Damen und Herren von Gewerkschaft und AK, und die beschäftigen sich – weil nur ungern – selten mit solchen Themen. Nach dem dritten Jahr schlagen SV und Steuer nicht nur mit (vorhersehbaren) Nachzahlungen und Anpassungen, sondern auch mit ihren Vorauszahlungen unbarmherzig zu. Wem es also in der Anfangsphase seines Unternehmens gelungen ist, entsprechende Rücklagen dafür aufzubauen, dem werden sie jetzt weggenommen. Damit fehlen in aller Regel die jetzt so dringend benötigten Mittel für Investitionen, wodurch die Unternehmensfortführung (anstelle der sinnvollen und in Wahrheit unabdinglichen Unternehmensentwicklung) nur mehr „schaumgebremst“ stattfinden kann.

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Mit einem Jungunternehmer, der nach zwei Jahren etwas über 11.000 Euro Gewinn bei knapp 30.000 Euro Umsatz und zwölf bis vierzehn Stunden Tagesarbeit (6,5 Tage die Woche) hatte, erarbeitete ich einst jenen Umsatz, der in seinem Unternehmen nötig ist, um monatlich netto 1.000 Euro zusätzlich zu erwirtschaften: Inklusive der erforderlichen räumlichen und personellen Erweiterungen war ein 17,5-facher Umsatz zusätzlich vonnöten, was (weil ja von Fremdpersonen abhängig) etwa einer Verdreißigfachung des unternehmerischen Risikos entsprach. Eine halbe Million zusätzlicher Umsatz für läppische 12.000 Euro Zusatzertrag pro Jahr! Er hat das dann lieber gelassen, was wohl der Grund dafür ist, daß es das Unternehmen heute noch gibt.

Christoph Ledel

christoph@ledel.biz

zum Artikel: „„Risiko Zeit”: Wie lange Unternehmen überleben”.

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