Kein Wunder

21.6.2012 – Wer unsere Branche kennt, wird sich ob dieser zugegebenermaßen unerfreulichen Zahlen nicht besonders wundern: Die Auswirkungen bestimmter Handlungen und/oder Unterlassungen kommen mit einer Zeitverzögerung, manchmal bis zu zwei Jahren an die Oberfläche, das ist eben keine Branche, in der Manager quasi „online“ die Auswirkungen bestimmter Vorgänge am Tableau serviert erhalten. Wird der Sprit teurer, der Wein schlechter oder umgekehrt bestimmte Lebensmittel billiger, so lässt sich dies schon in Monatsbilanzen zweifelsfrei erkennen. Waren die Schritte gut oder sollte man doch andere Strategien der Gewinnoptimierung einschlagen?

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Bei der Lebensversicherung ist ja inzwischen mehr als hinlänglich bekannt, was da alles kontraproduktiv im Sinne der Kundenzufiredenheit gelaufen ist. Abgesehen von den ach so tollen Fondsprodukten, bei denen sich oft leider zu spät herausgestellt hatte, dass ganze Verkaufstruppen schnell über mehr als langsames Wachstum gefaselt hatten, sind auch BIndefristen, mangelnde Transparenz und oft lächerliche Renditen unter dem Eckzinsatz für Sparbücher Ärgernis und Grund, anderen Sparformen den Vorzug zu geben. Der Staat hat sich hier zusätzlich als unglaubwürdiger Partner erwiesen.

Wieso die Aufwendungen für Schäden deutlich steigen, lässt sich ebenso schön nachvollziehen: Immer öfter werden so genannte Partnerfirmen – fast immer ohne gerichtliche Beglaubigung – eingesetzt und da haben wir schon viel zu oft geradezu erschütternede Resultate bemängeln müssen. Außer Spesen nichts gewesen, im „Gutachten“ stehen keine Zahlen, dafür aber jede Menge völlig falscher Daten, aber bezahlt werden die „Expertisen“ trotzdem, egal was drinnen steht. So schafft man es fast mühelos, deutlich schlechtere Schadenerledigung, oft verärgerte Kunden mit sichtbar höherem Aufwand zu produzieren – auch eine Frage des Managements.

Gerald Winterhalder

office@alcor.at

zum Artikel: „Sparte Leben: Kein guter Start ins heurige Jahr”.

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