Kein Vorbild

28.11.2013 – Wenn Millionen Menschen wegen fehlgeleiteter Marktentwicklungen, begünstigt wie auch herbeigeführt durch ertragsgeile Strukturvertriebe und vergleichbare Produktverkäufer, wie es offensichtlich das Geschäftsmodell bei Banken in Großbritannien der Fall war, nur mehr ihre Alters- und Pflegevorsorge sowie überhaupt den privaten Vermögensaufbau mit beratungslosen Fertigprodukten erfüllen sollen, wie das in der Konsumgüterindustrie mit längst überholter Wegwerfmentalität praktiziert wird, dann, ja dann ist das kein Vorbild.

WERBUNG

Der Regulierungswahn wegen „Geldwäsche und Terrorismus“ bei kleinen Sparern ist eine krasse Fehlentwicklung. Der Verbraucherschutz, insbesondere auf EU-Ebene, ist zu einer bloßen politischen Spielwiese im wahrsten Sinn des Wortes „auf Kosten“ der Menschen – mit deren Steuergeld finanziert – degeneriert.

Die bloße administrative Aufblähung für politnahe Jobs hat eher mit „Eigenschutz“ zu tun. Der Begriff „Verbraucher“ ist ebenso falsch und unzeitgemäß, weil es den Menschen, die Bürger sind, die umweltbewusst und verantwortungsvoll mit den Ressourcen leben wollen, nicht mehr gerecht wird.

Nach Aussage eines österreichischen Compliance-Verantwortlichen einer Großbank kommen rund 90% der Anzeigen beim Bundeskriminalamt von Banken. Aber im Zusammenhang mit Akkreditiven in Größenordnungen von bis zu mehreren 100 Millionen Euro. Wozu also kleine Anleger und Berater mit nicht angemessenen Werkzeugen quälen?

Das Beispiel der „Guidelines von EIOPA“ für die Einrichtung von „Verfahrens-Richtlinien“ für ein Beschwerdemanagement bei „Vermittlern“ ist so ein Beispiel. Banken und Außendienst wären davon natürlich nicht betroffen. Genau dort, wo der meiste Umsatz erzielt wird, ist die behördliche Aufsicht in Sachen Versicherungsverkauf, Beratung ist es ja nicht, nicht erkennbar. Andernfalls wäre die harsche Kritik durch AK und VKI zur Sparform Lebensversicherung nicht erklärbar.

Praxisnähe ermöglicht Profitabilität. Diese Stärke der KMUs ist gelebter Kundenschutz, an dem sich Gesetzgeber und Aufsicht orientieren sollten.

Walter Michael Fink

w.fink@unabhaengigeswirtschaftsforum.at

zum Artikel: „Was die Regulierung für Vermittler bedeuten kann”.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

weitere Leserbriefe
23.11.2013 – Tibor Nehr zum Artikel „Was die Regulierung für Vermittler bedeuten kann” mehr ...
 
21.11.2013 – Herwig Heschl zum Artikel „Was die Regulierung für Vermittler bedeuten kann” mehr ...
 
21.11.2013 – Gerald Winterhalder zum Artikel „Was die Regulierung für Vermittler bedeuten kann” mehr ...