Kardinalfehler im Kindergarten

28.6.2010 – Ex post Betrachtungen sind super! Ich kann mich noch gut erinnern, wie der KONSUMENT (die Zeitung des VKI) vor einigen Jahren positiv über die Immofinanz geschrieben hat. Welche Farbe hätte das Produkt wohl damals bekommen? Und wenn vor zwei Jahren die Staaten nicht die Banken gerettet hätten – wie viele (Banken) gäbe es noch? Und was wäre beispielsweise mit deren Anleihen? Das gleiche kann man wohl auch für die Zukunft sagen. Wenn die „Pigs“ zahlungsunfähig werden – war dann der Berater schuld, der Fondsmanager, die EZB oder wer auch immer? Niemals aber der, der das Papier gekauft hat ...

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Der Kardinalfehler beginnt im Kindergarten. Bis zur Matura kommen wirtschaftliche Zusammenhänge im Bildungssystem nicht vor, und selbst Absolventen einschlägiger Studien lernen kaum über das Alltagsleben. Der Durchschnitt der Bevölkerung ist weit weg von den so genannten „basics“ – dazu brauchen wir gar keine PISA-Beurteilungen. Und nun will es die AK „klipp und klar“.

Dazu braucht man nur jene Versicherung fragen, die vor circa 20 Jahren eine Zusammenfassung der umfangreichen Bedingungen unter dieser Überschrift auf vier groß beschriebenen Seiten zustande brachte. Sie verlor alle einschlägigen Prozesse, weil eben in dieser „klipp-klaren“ Kürze die vielen Besonderheiten nicht beschrieben werden konnten und das Gericht die Verkürzung dem Verfasser anlastete. Jetzt geht soll es plötzlich gehen? Dann sollte am besten die AK die Musterbedingungen auf vier Seiten schreiben und die Verantwortung dafür übernehmen.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „„Beipackzettel” für Versicherungen?”.

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