Kapitaldeckung und Umlagesystem

16.10.2009 – Pensionskassen widerspiegeln den Kapitalmarkt. Gibt der nichts her, gibt es ein Minus. Im Umlagesystem kann es ein Minus auch geben – dort allerdings durch legistische Eingriffe. Es ist aber auch ein Eingriff, mehr zu zahlen, als das Wirtschaftswachstum hergibt. Wer zahlt, ist dann die Frage. In diesem Punkt bin ich mit dem Kommentar nicht einer Meinung. 1,9 Prozent sind nicht läppisch, wenn die Inflation unter 1 Prozent ist. Die Frage ist, ob es sich die Gesellschaft leisten kann und will, den Pensionären höhere Zuwächse zu zahlen, als erwirtschaftet wird. Pensionisten haben eine Lobby – und 1,9 Millionen Wähler.

Jugendliche sind ungleich schlechter aufgestellt – aber sie werden die ständig steigende Last an Pensionsansprüchen und Staatsverschuldung zu tragen haben. Selbst aber haben sie auf Grund der demographischen Gegebenheiten wenig Chance auf eine gleichwertige Altersversorgung. Und deshalb geht es ohne private Vorsorge keinesfalls. Abgesehen davon müssen Politik und Gesellschaft faire Lastenverteilung ohne populistisches Schielen lernen, andernfalls droht eine wirkliche Katastrophe.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Schaffen wir private Vorsorge ab?”.