Jetzt mutige Entscheidungen treffen

20.3.2025 – Wer die bisherigen Maßnahmen auf EU-Ebene zum Wohle der Kleinanleger kennt, wird naturgemäß Angst vor dem haben, was jetzt auf uns alle zukommt.

Es gibt schon eine breite Palette von Anlageprodukten für Kleinanleger (fragen Sie doch einmal einen österreichischen Rechtsträger für Vermögensberater, wie überbordend das mittlerweile kontrolliert wird!) mit ausreichend Wettbewerb europaweit, da braucht es nicht noch mehr.

Mit diesem Angebot sind schon jetzt die Kleinanleger hoffnungslos überfordert: 80 Prozent wissen nicht einmal, welche Präferenzen in Bezug auf Altersvorsorge, Anlagen und Versicherung sie überhaupt haben könnten, und bei der Beratung zeigt sich immer deutlicher, daß auch die Aufklärung nicht hilfreich ist, weil das Verständnis für Geldangelegenheiten im Schwinden ist.

Statt neue Bürokratie-Monster zu schaffen, wäre ein Blick nach Chile hilfreich, wo Ende der Siebziger Jahre eine kapitalgedeckte staatliche Altersvorsorge die unrentable staatliche Variante abgelöst hat – mit tatsächlich ausreichend Wettbewerb und höchst erfolgreich.

Der dortige Arbeits- und Sozialminister, José Piñera, hatte schon damals die Zeichen der Zeit erkannt, heute ernten die Arbeitnehmer dafür, auf Arbeitgeberseite steuerlich geförderte reiche Früchte.

Allerdings: Die Pensionsbeiträge und die Pensionen selbst sind damit der Umverteilung entzogen, was den Umverteilern natürlich nicht gefällt, weil das offenbart, wie überflüssig sie sind.

Der Verwaltungsaufwand ist vergleichsweise vernachlässigbar, was auch die Bürokraten recht unglücklich aussehen läßt. So aber machen wir das Volk glücklich ... In Australien und anderen Ländern geht die Tendenz in dieselbe Richtung, mit ähnlichem Erfolg.

Wir wissen, wie weit und wohin wir kommen, wenn wir alles so fortführen, wie es früher war. Rendite für uns alle haben wir nur dann verdient, wenn wir aus dem Vergangenen lernen, jetzt mutige und tatsachenbasierte Entscheidungen treffen und dann voll Zuversicht diese Entscheidungen in die Tat umsetzen. Chile soll uns als Bespiel dienen.

Verabschieden wir uns vom kundenfeindlichen Provisionsverbot und reduzieren wir drastisch den bürokratischen Beratungsaufwand, dann wird es wieder mehr junge Vermögensberater und Versicherungsmakler geben, die die Kleinanleger sicher durch das Labyrinth führen können. So viel zu diesem Thema, Frau von der Leyen!

Christoph Ledel

cml@gmx.com

zum Artikel: „Startschuss für die „Spar- und Investitionsunion“”.

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